Foto: Unbekannt (Kode9)
Kode9s Charts From The Past aus dem Oktober 2008 gestalten sich als durch und durch familiäre Angelegenheit. Der Löwenanteil der gelisteten Künstler kommt aus dem Vereinigten Königreich, nicht wenige davon standen und stehen immer noch beim selbst gegründeten Label des Schotten, Hyperdub, unter Vertrag. Am Anfang stehen zunächst zwei Kollaborationen Steve Goodmans, so Kode9s bürgerlicher Name. „Bullet Against Bone“ kombiniert Dubstep und Spoken Word in klassischer UK-Manier, „Bad“ wählt einen etwas melodischeren Zugang und setzt auf zurückhaltendere weibliche Vocals. Ebenfalls auf Hyperdub erschien Ikonikas „Direct“, das mit seinen Flächen und orchestralen Sounds irgendwo zwischen Videospiel-Soundtrack und kühler Electronica liegt. Ein Kuriosum findet sich auf Platz drei: Burials „Feral Witchchild“ wartet bis heute auf seine ordentliche Veröffentlichung und setzt vermutlich solange irgendwo in den Hyperdub-Quartieren Staub an. Ein Fan bewies wahren Altruismus und streckte das ursprünglich nur eine halbe Minute dauernde Snippet auf über drei Minuten. Unauffindbar war lediglich ein unbetiteltes Stück von M. Double & Bandit. An der Spitze thront schließlich Mono/Poly aus Los Angeles, der nicht nur für einen radikalen Ortswechsel innerhalb der Top Ten steht: Der mit spielerischen Synthies vollgepackte Instrumental-Hip Hop klingt nach Dubstep, Garage und Co. höchst wohltuend.