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Laurel Halo: „Man weiß nie genau, wohin man möchte”

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Kaum jemand vermittelt besser, wie sich die elektronische Musik in den letzten zehn Jahren verändert hat, als Laurel Halo. Lange waren verschiedene Ausprägungen von Popmusik Folie für Tracks diesseits und jenseits des Dancefloors. Laurel Halo hingegen erschließt diesen Kosmos aus einer Jazz-Sensibilität, die von der kollektiven Improvisation, dem ergebnisoffenen Experimentieren am Synthesizer und dem Klavier- und Geigenspiel genährt wird.

Zwar wirkt ihre Musik manchmal ein wenig grüblerisch, ihre Arbeit wird aber von Austausch und Kommunikation angetrieben. Halo hat mit so verschiedenen Musiker:innen wie Lucy Railton, Oliver Coates, Eli Keszler oder Daniel Lopatin zusammengearbeitet, war Teil des Moritz von Oswald Trios und hat mit Hodge Breakbeats für Livity Sound produziert. Dabei zieht sich eine Bedächtigkeit durch ihre Arbeit, die mal ins Psychedelische, mal ins Melancholische kippen kann.

Auf ihrem Album Atlas aus dem letzten Jahr besann sich Laurel Halo auf das physische Klavier zurück, mit dem sie aufwuchs. Unser Autor Moritz Weber sprach mit ihr über den Spagat zwischen Atonal Festival und Panorama Bar, ihre erste Begegnung mit Techno in Detroit und wie Atlas das nächtliche Reisen beim Touren kartografiert.

An den riesigen, rauen Wänden des Berliner Kraftwerks spiegelt sich das Licht, das von einer beklebten Bühnenrückwand reflektiert wird. Auf der Bühne steht ein großer Flügel der Marke Bösendorfer, daneben lehnt an einem leicht erhöhten Stuhl ein Cello. Einzelne Scheinwerferkegel tanzen auf den Köpfen des stehenden Publikums – es wirkt fast so, als würde sich die Sonne auf dem Meer spiegeln. Dazu herrscht eine gewisse Anspannung. Das Publikum wartet darauf, dass sich die Wolke der Nebelmaschine auflöst und das Konzert beginnt.

Es ist der erste Tag des diesjährigen Berlin Atonal, das nach vier Jahren Pause wieder stattfindet. Im oberen Abschnitt des alten Industriegebäudes debütiert die Künstlerin Laurel Halo ihr neues Album Atlas. Orchestrale Wolken, gespickt mit Ambient-Jazz-Collagen schweben durch den offenen Raum und schaffen eine einnehmend warme, fast emotionale Atmosphäre. Immer wiederkehrende Noten unterwandern von Zeit zu Zeit aufsteigende und langgezogene Drones, während Halo hin und wieder in ihr rotes Notenbuch schaut und das Tempo wechselt.

Das Cover von Laurel Halos aktuellem Album Atlas

Sie sitzt fokussiert an ihrem Flügel, mal mit beiden Händen auf den Tasten, mal mit der einen Hand am Regler, um synthetische Klänge und Effekte zu steuern. Momente der Improvisation folgen, ein kurzer Blick zu Leila Bordreuil, die am Cello immer wieder die Schattierungen modaler Harmonien untermalt. Später erzählt mir Halo, dass sie die Töne des Cellos empfängt und mit ihren Effektpedalen bearbeitet, um sie anschließend zu sampeln. Die akustischen Töne des Klaviers bilden aber den Kern der Performance. Nach rund 45 Minuten laufen die Klanglandschaften langsam aus, und nach einem etwas schüchternen Verneigen endet das Konzert.

Was bleibt, ist ein Gefühl von zwischenmenschlicher Nähe. Der Blick des Publikums bleibt weiter auf die Bühne gerichtet, hoffnungsvoll, dass es vielleicht doch noch eine Möglichkeit gibt, wieder in die harmonische, leichte und melancholische Welt abdriften zu können. Halo überträgt den zartseidenen Faden aus klassischer Instrumentierung, Verfremdung und Wiederholung so emotional in den Raum, dass man sich die Frage stellt, wie sie aus den ganzen Skizzen und Ideen dieses schöne wie bedrohliche Hörerlebnis zusammenbaute.

„Das Konzert zu kreieren, war eine aktive, gegenwärtige Kette von Entscheidungen.”

Laurel Halo

Einige Wochen später wähle ich mich in einen Zoom-Call ein. In Berlin wird es bereits dunkel, während die Sonne in Los Angeles gerade erst aufgeht. Es ist gerade Tour-Halbzeit. Laure Halo ist zurück in den USA für die zweite Hälfte, nachdem sie zuvor in verschiedenen europäischen Städten aufgetreten war.

 „Die Musik selbst ist ziemlich verträumt und weitläufig. Ich würde sagen, dass ich etwas von meiner Energie als DJ oder Selektor, auch wenn ich dieses Wort hasse, in die Gestaltung des Konzerts eingebracht habe”, erklärt sie. „Das Konzert zu kreieren, war eine aktive, gegenwärtige Kette von Entscheidungen.”

Das mag für eine Pianistin überraschend klingen, aber Halo ist eben nicht nur das: Ihre Tour durch Europa und Nordamerika umfasst neben Liveauftritten, die speziell auf das neue Album zugeschnitten sind, auch DJ-Sets, beispielsweise in der Panorama Bar oder im Elsewhere in New York.

Überspielen, dehnen, manipulieren

Wie beim Konzert spielten auch im Entstehungsprozess des Albums nachträgliche Verarbeitung und Montage eine große Rolle. Als die Pariser Institution für elektroakustische Musik Ina-GRM sie 2021 in ihre Studios einlud, bestand ihr Material noch aus einem großen Sammelsurium einfacher Klavierskizzen, die sie in den Monaten zuvor aufgenommen hatte. Für Atlas begann sie, die subtilen Klavieraufnahmen zu überspielen, zu dehnen und zu manipulieren.

Das Ziel war von Beginn an, ein kohärentes Hörerlebnis von Anfang bis Ende zu gestalten. „Aber dann schleicht sich natürlich auch das Unbewusste ein, weil es all diese Momente der Improvisation und Intuition gibt. Man weiß nie genau, wohin man möchte”, meint Halo auf die Frage, wie sie aus den ganzen Snippets ihr Album formte. Dasselbe Prinzip übertrug sie auch auf ihre Liveperformance: „Es ist eine Mischung aus beidem: Es gibt eine gewisse Struktur, es gibt einen Plan, aber es ist genauso wichtig, davon abzuweichen.”

Zusätzlich zu den verschiedenen Collagen nahm Halo Gitarren-, Geigen- und Vibraphonstimmen auf, sowie akustische Instrumente von Freund:innen und Kollaborateur:innen wie dem Saxophonisten Bendik Giske, dem Geiger James Underwood, der Cellistin Lucy Railton und dem Sänger und Producer Coby Sey. All diese Klänge wurden in den Arrangements verformt und verschmolzen.

Stimme und Melodie treten oft in Einheit auf, die aber keiner linearen Logik unterliegt, sondern das Gewirr multipler synthetischer Klangschichten unerwartet gliedern.

Die Zusammenarbeit begann mit Bendik Giske, mit dem sie schon einige Zeit befreundet ist. Einige Monate teilten sich die beiden ein Studio im Berliner Funkhaus, da lag die Kollaboration auf der Hand. Halo nahm eine eigene Geigenstimme auf und wandte sich im Anschluss an die Cellistin Lucy Railton, die zu den Aufnahmen improvisierte.

Genauso stimmte sie sich mit dem Geiger James Underwood ab, um gemeinsam melodische Ideen zu entwickeln. In ihrer Zeit in Paris schrieb Halo den Song „Belleville”, während sie im gleichnamigen Stadtteil lebte. Irgendwann hatte sie die Idee, es klänge interessant, wenn ein verrücktes Vocal-Stack die Klavieraufnahme unterbrechen würde. In einem Fan-Moment wandte sie sich an den britischen Producer Coby Sey.

„Das Hin- und Herschicken von Ideen, Sprachnotizen und Textnachrichten mit Beschreibungen gab diesem Album seine Eigentümlichkeit”, erklärt sie. Halo vergleicht es mit dem Spiel „Stille Post” – es gehe um das Senden und Empfangen musikalischer Botschaften und das Interpretieren „absichtlicher Fehlübersetzungen”, die versteckte Details und verstimmte, halluzinatorische Texturen in das Klangmaterial einweben.

Dass ausgerechnet das Klavier eine entscheidende Rolle in ihrem neuen Album einnehmen würde, ließ sich an den vorangegangenen Veröffentlichungen nicht ablesen. Halo wird als Elektronik-Act wahrgenommen, das Tasteninstrument spielt in ihrem Leben aber eine wichtige Rolle.

Von der Klassik zu Detroit Techno

Aufgewachsen ist Halo in Ann Arbor, Michigan, nur einen Steinwurf von Detroit entfernt. Sie wird in eine kreative Familie geboren, jedoch ohne konkreten Musikbezug. Ihre Mutter macht Ikebana, japanische Blumengestecke, ihr Vater ist Maler. Halo beginnt im Alter von sechs Jahren, Klavier zu spielen. Gitarre und Geige gehören ebenfalls zu ihrem Repertoire. Auf dieser Basis und von der kreativen Stimmung zuhause inspiriert, entscheidet sie sich für eine musikalische Ausbildung.

An der Universität Michigan absolviert sie ein klassisches Musikstudium. In dieser Zeit gehört sie auch zum Creative Arts Orchester der Uni. Weil der Platz am Klavier bereits vergeben ist, spielt sie für die Geige vor. In dieser Zeit beginnt sie, ihre ersten Stücke selbst zu komponieren. Erfahrungen in einem Free-Jazz-Ensemble und beim College-Radiosender WCBN folgen und machen ihr deutlich, dass die akademische Form der Musikvermittlung für sie zu nüchtern ist.

 „Als ich ein Teenager war, wurde ich in Detroit Techno eingeführt”, erzählt sie. „Vorher habe ich nur Klavier und Geige gespielt. Ich wurde zum Movement Festival mitgenommen, das damals noch Detroit Electronic Music Festival hieß”, beschreibt Halo ihren Weg zur elektronischen Musik. Halo erschließt sich eine völlig neue Musikwelt. Jedes Jahr besucht sie das Festival und lässt sich inspirieren. Doch die Idee, selbst Musik zu veröffentlichen, scheint zunächst weit entfernt.

„Als junger Mensch habe ich nicht geglaubt, dass ich das Recht hätte, kreativ zu sein. Und es gab auch negative Stimmen, die mich davon abbringen wollten, einen künstlerischen Weg einzuschlagen,” sagt Halo. Dennoch folgt sie ihrem Impuls und beginnt mit der Produktion eigener Musik. Was der genaue Auslöser war, kann sie nicht sagen. „Ich weiß es nicht. Ich hatte keinen Heureka-Moment. Ich glaube, ich hatte einfach diese romantische Vorstellung, das Leben nach meinen eigenen Ideen zu leben und schöne Werke zu erschaffen”, erzählt Halo etwas nachdenklich.

„Die Radioshow inspiriert mich dazu, jeden Monat aktiv zu diggen.”

Laurel Halo

2009 zieht sie nach New York, 2011 erscheint FRKWYS 7, einem Drone-Album, das sie zusammen mit Daniel Lopatin (Oneohtrix Point Never), David Borden, James Ferraro und Sam Godin produziert. Ihre Debüt-EP erschien schon 2009 auf Endless Echo aus Brooklyn. Eingängige Musical-Melodien und überraschende Vocal-Hooks haben kaum etwas mit dem zu tun, was Halo später macht.

2011 erscheint ihr Durchbruchsalbum Quarantine auf Hyperdub, das sich in einem ganz anderen Kontext verortet. Die Pop- und Folk-Einflüsse blitzen jetzt nur noch im Ambient-Klangbett auf, in dem Synthesizerimpulse und brodelnde Pads verschmelzen. Stimme und Melodie treten oft in Einheit auf, die aber keiner linearen Logik unterliegt, sondern das Gewirr multipler synthetischer Klangschichten unerwartet gliedern.

2013 zieht Halo nach Berlin. Im selben Jahr erscheint auf Hyperdub die EP Behind the Green Door, auf der sie den experimentellen Techno der späten Neunziger von Acts wie Terrence Dixon mit einem treibenden, wenn auch meist verschleierten Puls als Grundgerüst kombiniert.

Parallel ist Halo als DJ aktiv, eine Tätigkeit, die sie als eine „extrovertierte Energie” beschreibt. „Man wirkt nach außen, aber mit der Erwartung, dass es einen Dialog mit den Tänzer:innen und dem Raum gibt, eine gemeinsame Erfahrung.” Nach ihren ersten Veröffentlichungen wird sie schnell auf der ganzen Welt gebucht, spielt in Clubs wie dem Berghain oder den Corsica Studios und auf diversen Festivals wie dem CTM – eine nette Abwechslung und eine tolle Art, sich mit Menschen zu verbinden, wie sie erzählt. Nebenbei spielt sie regelmäßig bei Radiostationen wie Rinse FM, NTS oder dem längst stillgelegten Berlin Community Radio.

Wuchernde Kreativität

Bei ihren DJ-Sets ist Vorbereitung ein nützliches Werkzeug, erzählt sie. Selbstverständlich nur so viel, dass auch Improvisation möglich ist. „Ich mische über die Harmonien, ich suche einen Synthesizer-Einsatz, der sich gut über die Akkordfolge des vorherigen Tracks legt. Wenn du weißt, dass der Track eine wirklich schwere Kick hat, dann muss der nächste ein bisschen spröder, trockener oder knackiger sein”, schwärmt sie schon fast ein wenig.

„Es ist schön, diesen fortlaufenden ästhetischen Prozess zu haben. Auch in Bezug darauf, wie viel Musik ich verdaue. Und die Radioshow inspiriert mich dazu, jeden Monat aktiv zu diggen.” Ambient, Drone, Jazz, Minimalismus, Dub oder träumerischer Pop werden durch Einflüsse von Gästen wie Kode9, Mica Levi oder Aya ergänzt.

Überhaupt schwärmt Halo in unserem Gespräch häufiger. Schnell verfällt sie in längere Monologe, philosophiert über kleine Aspekte ihrer Musik und stoppt abrupt, sobald ihr auffällt, dass sie sich zu weit von der Frage entfernt. Es scheint so, als wäre sie mit dem Kopf schon bei ihrem nächsten Projekt. „Ich würde sagen, dass in der Musik eine Menge Geheimnisse und Möglichkeiten stecken. Und ich habe kaum an der Oberfläche gekratzt. Es gibt einfach eine Art der Wucherung von Kreativität, die mich dazu bringt, mehr Fragen zu stellen und tiefer in die Materie einzudringen”, versucht Halo zu beschreiben, was sie antreibt.

Woher zieht eine Künstlerin, die immer wieder in neuen Bereichen experimentiert, ihre Inspiration? „Ich würde sagen, ich lasse mich absolut von der Natur inspirieren”, sagt sie. „Und ich kriege immer einen guten Reset, wenn ich mir Tracks und Demos anhöre, während ich spazieren gehe”, erzählt mir Halo nach einer kurzen Überlegungspause. Obwohl sie in den ersten Jahren zunächst alleine arbeitete, zieht sie nun enorm viel aus der Zusammenarbeit mit anderen Künstler:innen.

Laurel Halo 2023 (Foto: Norrel Blair)

„Für mich ist es schwierig, Musik in Isolation zu erschaffen”, führt Halo fort. Während andere Musiker:innen Wissen über Instrumente oder bestimmte Fähigkeiten mit ins Studio bringen, steht für Halo im Vordergrund, dass der Dialog sinnlich erzeugt wird. „Es ist wichtig, dass sie auch ihre eigene persönliche Geschichte mitbringen, ihre eigene Perspektive auf das Leben und die Musik. Musik spielt mit Emotionen und wird von persönlichen Geschichten beeinflusst. Zum Beispiel mit jemandem wie Hodge zusammenzuarbeiten, der aus einem ganz anderen Umfeld und Bereich kommt – dieses Element der Zusammenarbeit ist für mich interessant”, erzählt Halo wieder in ihrem schwärmenden Ton.

„Außerdem würde ich mich als sehr neugierigen Menschen beschreiben. Und wahrscheinlich bringe ich auch eine rastlose Natur mit”, führt sie fort. „Aber davon abgesehen, möchte ich mit Rhythmen arbeiten, und ich bin mir nicht sicher, ob das unbedingt Club-Rhythmen oder andere Arten von Rhythmen sind.” Das sei eine Art künstlerisches Fragezeichen.

„Es ist wie das Gefühl, über etwas verblüfft oder erstaunt zu sein, das viel größer ist als man selbst. Das kann die Natur sein. Es könnte ein Berg sein. Es kann ein Gewässer sein. Man könnte auch den Himmel anschauen”, ordnet Halo ihr Label Awe, auf Deutsch Ehrfurcht, ein. Es soll das emotionale Register hinter Atlas abbilden.

Das Konzept der Ehrfurcht umfasst einen Zustand, den man empfindet, wenn man mit Kräften konfrontiert wird, die man nicht kontrollieren kann. Laut Halo kann das alles Mögliche sein – von Naturphänomenen über menschliches Versagen bis hin zu Halluzinationen. In ihrer monatlichen Show auf der Radiostation NTS verarbeitet sie diese Label-Ästhetik regelmäßig zu einem atmosphärischen Ausflug in die Natur, den Kosmos, ins Chaos.

„Ich habe ein Gefühl von Ruhe und Offenheit gewonnen.”

Laurel Halo

Atlas bildet den Grundton des Labels ab. „Die Musik hörte sich für mich wie eine Reihe von Landkarten an. Ich habe mich auch von vielen nächtlichen Bildern inspirieren lassen”, fasst Halo den das Projekt zusammen.

„Viele Orte habe ich nur nachts gesehen, weil ich beim Touren am nächsten Tag wieder abgereist bin und nie ein vollständiges Bild von einem Ort bekommen habe”, führt Halo fort. Auch das Buch Die unsichtbaren Städte von Italo Calvino führt sie als Inspirationsquelle an. Es beschreibt Erinnerungen an und Träume von fantastischen Städten, die möglicherweise nur in der Vorstellungskraft des Autors existieren.

„Ich habe ein Gefühl von Ruhe und Offenheit gewonnen. Obwohl die Musik ziemlich verworren oder undurchsichtig ist, wie ich glaube, spielt sie mit dieser Spannung von Präsenz und Abwesenheit. Vielleicht waren das die Gefühle, die ich durchlebte, als ich an ihr arbeitete.”

Ein Song ist fertig, wenn sie ihn akzeptieren oder sich entscheiden kann, aufzustehen und ihn hinter sich zu lassen, sagt sie. Ihre Art, Musik zu machen, sei immer wieder mit dem Malen verglichen worden. „Du fügst ständig eine Farbschicht nach der anderen zur Leinwand hinzu. Bei bestimmten Arten von Farbe muss man weggehen und warten, bis sie trocken ist.”

Für Halo ist dieser Prozess eine Droge, eine Sucht. „Ich will nicht sagen, dass man eine Gänsehaut bekommen muss”, sagt sie und schaut an mir vorbei. „Wenn der Körper auf die Musik reagiert oder du eine Art Schauder verspürst, also physische Reaktionen, die nicht rational kontrollierbar sind, dann ist der Song fertig.”

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