Norwegens schmackhaftester Houseprotagonist neben Fett Burger, Grillo Wiener und Speckgürtel ist zurück auf unseren Tellern: Telephones! Und wie das schmeckt! „Blaff“ lässt den Bass endlos gegen ein funky Riff auflaufen.
Immer wieder schön wenn alte Hasen in der Housekiste wühlen. Wobei: der Brite Jamie Odell hat nie aufgehört. Der Freerange Records-Gründer sorgt seit Mitte der Neunziger vor allem als Jimpster für vielseitige House-Deepness.
Remix-Alarm bei Skudge. Und glücklicherweise sind als Gäste alte Bekannte eingeladen, die um 2007 bis 2009 schon einmal die Technowelt ins Staunen versetzten konnten.
Bleep wird 10 dieses Jahr und lädt zum Geburtstagsständchen die ganze Bande ein. Und zwar alle, die die Plattform zu dem machen, was sie eben ist – ein Gatekeeper ohne Scheuklappen, der experimentelle Electronica ebenso wie Techno für die Peaktime fördert, zu Ambient chillt oder sich von wilden Experimenten die Beine auf dem Dancefloor verknoten lässt.
Lange sechs Jahre nach den gravitätischen, schweren Klangfluten von Black Sea hört man heute wieder, wie Christian Fennesz’ Hände Akkorde auf seiner elektrischen Gitarre greifen, wie er beherzt Saiten anschlägt, und wie diese dann über den Tonabnehmerspulen schwingen.
Der Amsterdamer Steven Van Hulle hat sich mit seinen Platten als Awanto 3 bisher etwas Zeit gelassen. Auch bei seinem ersten Album wollte sich der Produzent aus dem Rush Hour-Stall keinem unnötigen Druck aussetzen.
In your face, aber geheimnisvoll, gewaltig, formbewusst, derb und schön: Kaum ein anderer Produzent hat ein solches Gespür für die inneren Widersprüche von Techno. Diese beiden Stücke nehmen mit hämmernden Basslines und abgehackten, angebreakten Grooves Ansätze aus der Bass Music auf. RODs Remix des Titeltracks ist seelenloser Looptechno, der mit dem Original kaum etwas zu tun hat.
Hinter der Theke von Simian Mobile Discos Delikatessen-Laden hilft dieses Mal Roman Flügel aus und hat „Hachinoko“ im Angebot. Der Snack beinhaltet in Honig und Sojasoße gekochte Larven von Bienen oder Wespen, die Musik dazu ist ein entspannter Housetrack mit warmen, hopsenden und schlingernden Synths und damit ein echter Leckerbissen.
Sehen wir einmal von seinem Live-Album 2013 ab, ist dies SBTRKTs erste neue Veröffentlichung seit seinem Album mit Sampha 2012. Und war das, dank dem geschmeidigen Gesang des Letzteren, eher an Zuhause-Hörer gerichtet, ist SBTRKT mit diesen sechs Tracks wieder ganz im Club angekommen.
Nach Prins Thomas und Prins Thomas II kommt, genau, III. Konsequent schlicht wie der Titel, kommt auch das neue Album von Prins Thomas daher, welches nur mit einem Bein auf dem Dancefloor und mit dem anderen akrobatisch zwischen allen Stühlen sitzt.
Italienische Produzenten aus der Puglia-Region haben ja oft ein Händchen für die analogeren, roheren Sounds. Santorini reiht sich da nahtlos mit ein und liefert eine super EP auf OUT-ER ab. „Wax Not Wax“ ist ein dubbiges und stimmiges Stück House, welches von Conforce im Remix noch einmal deutlich verträumter gedreht wird.
Die beiden Spanier Enrique (Henry) Saiz und Miguel Barros alias Pional haben in der vergangenen Zeit vermehrt Spuren auch bei Permanent Vacation hinterlassen. Nun kam man in München auf die schöne Idee, den vorher nur digital veröffentlichten Balearic-Schieber „Uroboros“ in haptische Form zu gießen.
Erwan Castex hat sich zu so etwas wie der Geheimwaffe des Labels Infiné entwickelt. Hauptberuflich für spielzeugbunte Electronica zuständig, produziert er unter dem Alias Rone immer mal wieder saftige Techno-Hits wie „Bora“ oder „So So So“.
Innerhalb weniger Veröffentlichungen hat Rødhåd es geschafft, nicht nur eine Art Trademark-Sound zu entwickeln, auch die Atmosphäre, die er in seinen Stücken erzeugt, ist mittlerweile unverkennbar: tiefgehend, fordernd und stets auf der Suche nach dem, was unter der Oberfläche liegt.
Wenn der Saarbrückener Roger Reuther die beiden Seiten seiner „Future State“-EP mit Einlassungen trennt, ist das dann als Serviceleistung an DJs mit Sehschwäche zu verstehen oder will er den Zuhausehörern Beine machen?
Harry Romero veröffentlicht seit zwanzig Jahren Techno- und Housemusik, er weiß also um die Geheimnisse der geraden Kickdrum. Das kann sich allerdings als Hindernis entpuppen, wenn zu viel Erfahrung das Gespür für das Hier und Jetzt und das spezielle Prickeln im Moment, wenn der Track im Club erklingt, verstellen.
Weltenbummler und Teilzeit-Journalist John Roberts ist ja für seinen semi-organischen House bekannt, der an der Synthese aus abstrakt-synthetischen und natürlichen Klängen in artifiziellem Design interessiert ist.