5. Catnapp – No Cover (Monkeytown)


Die argentinische Produzentin und Wahlberlinerin Amparo Battaglia alias Catnapp tritt zum zweiten Mal auf Monkeytown in Erscheinung mit ihren Clubinterventionen im Songformat. „No Cover“ empfiehlt sich mit hohl hallender Bassdrum, kristallinen Synthesizern über brodelndem Bass und einer so minimalistischen wie effektiven Melodie. In „Easy“ wird zu Catnapps Rap dann heftig gerummst, Glas zerstoßen und der ganz, ganz tiefe Bass angeworfen. Beide Male braucht sie kaum mehr als zwei Minuten, um auf den Punkt zu kommen. Auch das keine kleine Leistung. (Tim Caspar Boehme)

4. Alan Fitzpatrick – System Addict EP (Unknown To The Unknown)


Mit drei schroffen Peaktime-Tracks gibt der britische Producer Alan Fitzpatrick sein Labeldebüt auf Unknown To The Unknown. Die Tracknamen sind Programm: „System Addict“ und „Hold The Ripper“ kommen kompromisslos sofort zur Sache, „In Excess“ geht die Dinge als verschwitztes Ritardando etwas housiger an, der Dissens nimmt die Form eines Drops an, der in einem erst unterschwelligen, dann grimmig aufstöhnenden Bassgrummeln besteht, was besonders gut kommt. Etwas zu eindimensional und mutwillig auf Dance Mania getrimmt wirkt der hochgepitchte Remix von Falcon Black Ops. (Harry Schmidt)

https://soundcloud.com/djhausuttu/sets/alan-fitzpatrick-system-addict-ep-unknown-to-the-unknown

3. Bavarian Stallions Pt. 1 & Pt. 2 – (RFR)


Beim jungen Label RFR schickt man sich an, verschiedene Künstler und Genres der elektronischen Münchner Subkultur zu featuren, dementsprechend Titel und Besetzung der ersten EP-Serie. Mit Skee Mask und Stenny finden sich hier durch Ilian Tape bereits bekannte Verfechter gebrochener Beats, deren Stil durchaus repräsentativ für die Platte ist. So steuert der bereits auf Mistress veröffentlichte Jonas Friedlich ebenfalls einen subbigschwankenden Technotrip bei, Bean Tears grimige Synths und Top Shottas stotternde Rhythmen könnten sich ebenfalls gut bei einem UK-Label wie Hyperdub wiederfinden. Der hier präsentierte Münchner Sound orientiert sich also deutlich stärker an dem der Insel denn an Berlin oder Detroit, mit Ausnahme des Live-Duos Trap10. (Leopold Hutter)

2. Discodromo & Massimiliano Pagliara – Costellazione K78 (CockTail d’Amore)


Die zweite Kollaboration der CockTail d’Amore Betreiber Discodromo mit dem ebenfalls aus Italien stammenden Berliner Massimiliano Pagliara ist eine ganz und gar sonnige Angelegenheit. Das Original von „Costellazione K78“ verknüpft eine archetypische Italo-Disco-Basslinie mit sanften balearischen Beats, Vocoder-Flauschwolken, entspannt klappernder Percussion und ein bisschen kosmischer Synthesizer-Weirdness. Letztere wird im „Efxapella Mix“ zur Hauptsache und verkörpert die nostalgische Raumfahrt-Utopie des schönen Covers am besten. Mit seinen etwas strengeren Beats und der Verlängerung des Tracks in einfachen elementaren Schleifen zielt der „Dub Mix“ dagegen auf erhöhte Tanzbarkeit. Eine wunderbare Gelegenheit noch mal wehmütig des schwindenden Sommers zu gedenken. (Frank P. Eckert)

1. Deadboy – Psychic Hotline (Unknown To The Unknown)


Allen „Deadboy“ Wootton hat seine musikalische Sozialisation in der Dubstep/Bass-Szene Londons erfahren. Inzwischen lebt der Engländer in Toronto, wo er im letzten Jahr ein seltsam entrücktes Singer/Songwriter-Album aufgenommen hat. Stellenweise erinnern die sechs Tracks auf „Psychic Hotline“, seine zweifellos beste Platte bisher, an diese LP. Eigentlich geht es hier um House, aber immer aus einem New-Age-/Hippie-Blickwinkel heraus betrachtet, selbst wenn es verwaschene UK Garage-Referenzen zu hören gibt. Obendrein definiert „Dervish“ so etwas wie Ambient-Footwork. Alles irre gut. (Holger Klein)

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