Elektronische Musik ist 11,8 Milliarden Dollar (knapp 11 Milliarden Euro) wert. Das geht aus dem neuen IMS Business Report hervor, der unter der Leitung von MIDiA Research für das Jahr 2023 erarbeitet wurde. Der weiterhin große Erfolg von EDM und Festivals wie Coachella hat großen Anteil am weltweiten Wachstum. Außerdem starke Umsatztreiber: Musikhardware und -software sowie der zunehmende Einfluss von Independent-Labels.
Auch beim Streaming konnte elektronische Musik zulegen. Deutschland, die USA, Australien und Großbritannien sind zwar weiterhin die Länder mit den höchsten Streamingzahlen. Besonders in Südafrika werde elektronische Musik aber immer wichtiger, wie die IMS-Studie betont.
Neben klassischen Streamingplattformen wie Spotify, Tencent und Apple Music ist zuletzt auch SoundCloud gewachsen, im Jahr 2023 wurde außerdem jeder dritte hochgeladene Song elektronischer Musik zugeordnet. Diese Entwicklung festigt und erweitert die langfristige Position von SoundCloud als einem der globalen Zentren für die elektronische Musikszene.
Auf Social-Media-Plattformen wie YouTube, TikTok oder Instagram hat elektronische Musik hingegen die kleinste Fangemeinde. Gleichzeitig wächst der Anteil von Hörer:innen elektronischer Musik in sozialen Medien am stärksten. Ein möglicher Grund: Die Bindung von Hörer:innen sei bei elektronischer Musik stärker als bei anderen Musikgenres, so der IMS-Report.
Die Gründe für diese Schlussfolgerung: Im Schnitt verbringen Hörer:innen elektronischer Musik mehr Zeit damit, die Musik zu hören als Hörer:innen von Musikgenres wie Hip-Hop. Außerdem geben sie mehr Geld aus, beispielsweise für Käufe von Streams oder Eintritte für Veranstaltungen. Zusätzlich zeichnen sich Hörer:innen elektronischer Musik durch eine starke Eigeninitiative aus, etwa beim Erstellen von Playlists.
Interessant ist auch ein Blick nach Ibiza. Der IMS Report fasst die Entwicklung von Clubs auf der Baleareninsel zusammen. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit haben sich die Einnahmen durch Ticketpreise fast verdoppelt. 2023 beliefen sie sich auf 141 Millionen Euro. Zuletzt zahlte man durchschnittlich 51 Euro pro Clubbesuch auf Ibiza.
Was man dafür geboten bekommt, lässt sich aus den Verkaufstrends auf Beatport ableiten. Wie auch in den vorherigen Jahren gehörte Tech-House zum meistverkauften Subgenre auf Beatport, gefolgt von House und Techno. Erstmals in den Top 10 taucht Afro House auf. Der Erfolg soll vor allem mit dem gestiegenen Interesse an elektronischer Musik in Südafrika zusammenhängen.
Der IMS Business Report fasst jährlich die neusten Trends der elektronischen Musik zusammen. Die vollständige Version des Berichts kann hier abgerufen werden, dafür ist aber die Anmeldung zum IMS-Newsletter notwendig.