Der Gospel- und House-Sänger Michael Watford ist am vergangenen Freitag verstorben, schreibt sein Sohn Solomon Watford. Watfords expressiver Bariton ist auf diversen House-Platten aus den Neunzigern und Zweitausendern zu hören. Zu seinen bekanntesten Songs gehören „Holdin’ On” (1991), „Luv 4-2” (1993), „Happy Man” (1994) und „So Into You” (1994). Das letzte Stück war sein größter kommerzieller Erfolg, das Lied positionierte sich an der Spitze der US-amerikanischen Dance Charts. Ferner war Watford als Background-Sänger an „What Is Love” der R’n’B-Gruppe En Vogue und an diversen Masters-At-Work-Produktionen, etwa von Barbara Tucker, beteiligt.
Michael Watford wurde im US-Bundesstaat Virginia geboren. Als Kind führte er im familiären Rahmen mit seinen Geschwistern Gesangs- und Tanz-Routinen auf. Schon im Alter von fünf wurde er Teil der Gospelgruppe Discipline Of Truth. 1987 zog Watford nach New Jersey und schloss sich dem von Debbie und Michael Cameron initiierten Kollektiv Smack an, das zum Beispiel an der Produktion des ersten Adeva-Albums beteiligt war. In diesem Zusammenhang lernte er auch die House-Producer Eddie Perez und John Robinson kennen, die an seinen späteren Veröffentlichungen beteiligt waren.
Michael Watford wurde mit der Roger-Sanchez-Produktion „Holdin’ On” bekannt, die ursprünglich auf einer Compilation von Atlantic Records erschien. Weitere Hits wie „Luv 4-2” und „So Into You” erschienen ebenso wie sein Debütalbum beim Majorlabel EastWest.
In den Neunzigern und Zweitausendern kollaborierte Watford mit diversen Acts aus New York und New Jersey. Mit Colonel Abrams und Jay Williams bildete er das Gesangstrio Brotherhood of Soul, das ebenfalls von Roger Sanchez produziert wurde. Mit Joe Cutler veröffentlichte er „Whatcha Gonna Do”, mit Kerri Chandler „Kerri’s Theme”. Mit Songs mit den Italienern Danny Vitale und Ivan Iacobucci internationalisierte er sich. Erfolgreiche Tracks aus den Zweitausendern („It’s Over” oder „Michael’s Prayer”) entstanden in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Jamie Lewis aus dem eidgenössischen Winterthur.
Über seine gesamte Karriere sei sein tiefer religiöser Glaube für ihn tragend gewesen, heißt es in einer Biografie.