Gewölbe-Mitbegründer Dr. Michael Siemer ist Anfang März tragisch und unerwartet im Alter von 58 Jahren verstorben. Gemeinsam mit Heiko Rühl startete Siemer den Kölner Techno-Club 2003 als Kunstausstellungsstätte. Kurze Zeit später organisierten sie dort erste Events mit DJs wie Hans Nieswandt, Justus Köhncke oder Eric D. Clark und der Club war geboren. In seiner heutigen Form existiert das Gewölbe nach großen Renovierungsarbeiten seit 2011. Siemer übernahm bis zuletzt eine leitende Funktion und überblickte stets das Große Ganze des Clubs. Mit Erfolg: Im Gewölbe stehen regelmäßig die großen Namen der Szene hinter den Decks – seien es Laurent Garnier, Carl Craig oder Kittin.
Die Rolle als leitender Stratege und Berater lag Siemer im Blut – so verkörperte er diese auch in anderen Lebensbereichen. Neben seinem Engagement in der Clubkultur war Dr. Michael Siemer Gründer der PR-Agentur Westend Medien und dort jahrzehntelang als PR- und Kommunikationsberater tätig.
Zuvorderst war Siemer jedoch leidenschaftlicher Musikliebhaber und mit Interessen für New Wave, House, Acid und Techno bis hin zu Metal in seiner Sammelleidenschaft durchaus eklektisch unterwegs. Seine erste Platte war David Bowies Single „Sound and Vision” vom Album Low. Später legte er sich Monarchie und Alltag von Fehlfarben zu. Privat war er großer Fan von Minimal und Kompakt, hörte aber auch Techno und Housiges von Skatebård oder Gerd Janson.
Siemer studierte Japanologie, Englische Literatur und Philosophie in Tokio, Trier, Köln und Düsseldorf. Er machte seinen Doktor zu japanischer Sprache und Literatur.