Was wäre die GROOVE ohne die Autor*innen? Unsere Autor*innen spüren der Musik nach, sie denken sich geistreiche Beschreibungen rätselhafter und abstrakter Klänge aus. Sie versuchen zu verstehen, was den Künstler*innen im Kopf rumgeht. Sie wissen, was in unserer Szene passiert und haben auch eine Meinung dazu. Während andere großzügiger honorierten Jobs nachgehen oder einfach ihre Freizeit genießen, sitzen sie am Rechner und schreiben die klugen und unterhaltsamen Texte, die unser Magazin lesenswert machen. Und im Coronajahr sind sie ganz besonders bedingungslos hinter der GROOVE gestanden. Also dieser Stelle also nochmal ganz ausdrücklich: Herzlichen Dank für Eure schönen Texte!

Ben-Robin König

5 mehr oder minder wirksame coping mechanisms für die Krise

  1. Kochen
    Ruhe liegt im Akt des Schnibbelns, rührend die Soßenzubereitung, heilsam die Verkostung, so denn das Mahl gelungen. Erfahrene Herdjockeys kochen mit Wein. Der Kochwein sollte nicht zu schlecht sein, denn der gehört nur anteilig ins Essen und primär in die beschürzte Person. Und wann Streams zuschauen, wenn nicht beim Zwiebelschneiden?
    Song dazu: Cristalli Liquidi – Volevi Una Hit
  2. Doomscrolling
    Twitter, Facebook, Instagram, News-Seiten, überall gibts so viel zu lesen. Dem positiven Gefühl, gut informiert zu sein, stehen Kommentarspaltenhass und durchweg schlechte Nachrichten diametral gegenüber. Einmal die Timeline rauf und runter, fünf mal Äußerungen von Ministerpräsidenten, am besten morgens im Bett. Dann kann man gleich liegenbleiben.
    Song dazu: Tindersticks – Put Your Love In Me
  3. Bett
    Das Bett ganz neu erkunden: Wie ess’ ich darin, ohne zu kleckern/krümeln? Wie seh’ ich zumindest ansatzweise interessiert aus, wenn ich im Pyjama Meetings/Vorlesungen etc beiwohne? Das verklärte Faulenzen lässt sich als solidarischer Akt adeln. Und zumindest für ein paar Tage fühlt es sich an wie Schulferien. Bringt allerdings auch vieles durcheinander und quält nach kurzer Zeit mit der Frage, wie sich Verspannungen vom Bett aus lösen lassen.
    Song dazu: Fight Bite – Charlotte Pluie
  4. Sortieren
    Ein paar Wochen in den eigenen vier Wänden/zwei Decken, die Welt steht Kopf. Draußen ohnehin, drinnen noch mehr. Zeit, Ordnung zu schaffen. Vielleicht nicht die innere Marie Kondo channeln, sondern Inspiration aus dem Einzelhandel ziehen. Bücher, Kleidung, Platten, Stimmung – alles nach Farben sortieren. Das ist dann zwar auch eine Art geordnetes Chaos, aber immerhin ist’s schön anzusehen.
    Song dazu: Fox the Fox – Precious Little Diamond
  5. Trinken
    Nicht nur Kochwein, noch mehr Wein. Oder Schnaps. Den christlich-abendländischen Alltagsalkoholismus zum Hobby erklären, süßer kann die Betäubung kaum schmecken (dennoch: bitte nicht lieblich oder halbtrocken). Die Decke fällt dann erst am kommenden Morgen auf den Kopf, dann aber so richtig. Obacht vor Menschen, die einem „funky“ Naturweine andrehen wollen – Geschmack und Kater sind meistens ähnlich mannigfaltig.
    Song dazu: De Cultuur – Mademoiselle

Christian Blumberg

Top 5

FUJI||||||||||TA – iki (Hallow Ground)
Speaker Music – Black Nationalist Sonic Weaponry (Planet Mu)
Claire Rousay – Both (Second editions)
7038634357 – Last Birthday (self released)
Metal Preyers – Teeth Agency (Nyege Nyege Tapes)

Christoph Benkeser

Top 5

Wer sich im Lockdown nicht zur Fachkraft für veganes Zartbitter-Bananen-Chia-Brot ausbilden ließ und mit Duolingo an Französisch verzweifelte, hat den grünen Daumen ausgepackt und die Wohnung in einen Privat-Dschungel verwandelt. Deshalb hier, bitte, die fünf garantiert Klangschalen-befeuernden Bänger auf vier Tapes und einer Platte. Damit Monsterastauden und Efeututen endlich wuchern.

Mort Garson – Plantasia 
Double Geography – Dracaena 
Brendan Wells Plant Music – Music For Plants No. 1 
Loris S. Sarid – Music For Tomato Plant
Roger Roger – Rhapsody in Green

Christoph Braun

Meine Top 5 im Jahr 2020

  1. Liebe
  2. Pilze sammeln
  3. Schreiben
  4. Steine
  5. Käse

Christoph Umhau

Top 5 Once-In-A-Lifetime-Momente 2020

  1. gleichzeitig ausgelassen und angespannt mit Freunden trinken – haha lustig, aber du hast nicht zufälligerweise Corona?
  2. Club-Tracks ausschließlich auf der schrottigen mobilen Box hören können
  3. beim Serien gucken gleichzeitig nützlich und unproduktiv fühlen
  4. mit Bierfahne Maske tragen – ein Genuss
  5. Begrüßung wird zur Tortur (Ellenbogen, Fuß-Shake, Fist-Bump, Umarmung???)

Cristina Plett

Top 5 beruhigende Songs 

Diese Stelle, vor einem Jahr: Meine besten Festivalmomente 2019. Dieses Jahr klingt das wie ein schlechter Witz. 2020 hatte ganz klar eher Momente anderer Art zu bieten. Auf pandemischer, aber auch auf persönlicher Ebene war es eine Zeit voller Unsicherheiten: Das Coronavirus, die sich verändernden Lockdown-Regeln, die Zukunftsaussichten des Journalismus, der schwer planbare Urlaub, die eigenen Fähigkeiten, das moralisch richtige Verhalten im Lockdown “light” – nichts war und ist sicher. Halt bot mir da oft die Musik. Songs, die beruhigen und trösten; nicht, als sei alles gut. Aber schon okay, irgendwie. 

  1. Acopia – For You I Try (DMO)
  2. Sofie – Try to Reach Me (Stones Throw) 
  3. DJ Plead – X5 (Sumac) 
  4. Bent – Moonbeams (Sport) 
  5. Jessy Lanza – All The Time (Hyperdub) 

Dominik André

Die Top 5 der (Mini-)Alben, die mich in diesem Jahr begleitet haben

Als wir noch in Clubs tanzten, erschien Invert von Miles Singleton auf Boyoom Connective
Als wir dachten alles sei bald vorbei, erschien Surface von Parco Palaz auf Akoya Circles
Als wir hier in der Schweiz wieder tanzten und uns nichts dabei dachten, erschien New Affinity von Lexx auf Lexx Music
Als wir ernüchtert wieder vor verschlossenen Clubtüren standen, erschien Matière von Noémi Büchi auf Light of Other Day
Als wir kurz vor dem nächsten Lockdown standen erschien Hyäne von Marlene Stark auf Lustpoderosa

Frank Eckert

5 Bilderbücher für die Hoffnung

Liam Wong – TO:KY:OO (Thames Hudson, 2020)
Vaporwave Neo-Tokyo in real. Die Zukunft der Vergangenheit der Retro-Zukunft.
Satoshi Hirano – Reconstruction (Steidl, 2020)
Real-Tokio im Übergangszustand. Unordentlich, grau, staubig.
Rinko Kawauchi – as it is (Hakkou Bijutsu, 2020)
Immer leicht überbelichtetes zartestes Leben.
Leila Jeffreis, Yoshinori Izutani, Graciela Iturbide, Michael Kenna, Bernard Plossu, Terry Weifenbach, Byung Hun Min – Des Oiseaux (Éditions Xavier Barral, 2018-2020)
Vögel.
Lucinda Devlin – Lake Pictures (Steidl, 2020) 
Seen sehen.

Franzi Finkenstein

5 VIT (Very Important Things) in 2020 and Forever

All Black Lives Matter
Checking Your Privilege
Self-Care und Selflessness under Capitalism
Jogginghose is Queen
Sustainability

Jochen Ditschler

„Guuude Laune trotz Lockdown“-Evergreens

1. Mind Gear – Don‘ t Panic (The Whole Story Mix)
2. Dusty Kid – America (extended)
3. Theorem – Embed
4. Zyon – No Fate (Struggle Continous Mix)
5. Eric Prydz – Opus

Johanna Urbancik

Top 5 EPs/ Alben, die mich durch das Jahr gebracht haben

  • Shlohmo – The End
    Die EP ist genau so apokalyptisch wie das letzte Jahr. Was könnte passender sein.
  • Loyle Carner – Not Waving, But Drowning
    Loyle Carners zweites Album Not Waving, But Drowning ist eins meiner all-time Lieblingsalben. Es passt in allen Lebenslagen und bringt Ruhe in dieses chaotische Jahr.
  • Slowthai – Nothing Great About Britain
    2020 war nicht nur das Jahr der Pandemie, sondern auch ein Jahr mit vielen politischen Ereignisse. Slowthais Nothing Great About Britain hat in den Zeiten bei mir immer den richtigen Punkt getroffen.
  • Yaeji – WHAT WE DREW 우리가 그려왔던
    Yeajis WHAT WE DREW 우리가 그려왔던 ist mit seinen besänftigen Tracks das perfekte lockdown/ isolation Album.
  • Hudson Mohawke – Airborne Lard
    Hudson Mohawkes neustes Album hat es trotz lockdown und geschlossener Clubs geschafft, mich mental auf ein Festival zu bringen.

Jonas Hellberg

Top 5 Kitsch-Tracks 2020

1. Los Angeles T.F. – Magical Body (Kendal Remix)
2. Hadone – Miles Away
3. Marlon Hoffstadt – To All Believers
4. O’Flynn – Cardi Tool
5. Kate Ryan – Désenchantée (Trym Summer’20 Re-Work)

Julian Eichelberger

Top 5

  1. Sonne 
  2. Liebe -> DJ Technics – Girlfriend 
  3. Musikvideo Highlight: Oneohtrix Point Never – Long Road Home
  4. Pasta selber machen. So einfach und so lecker
  5. Ein Dancetrack, der sich auch im Lockdown richtig anfühlt: Chivanski – In The City

Kristoffer Cornils

5 Tape-Momente 2020

Deathrite – Into Extinction (Nerdcore)
Ein Café, Frühling. Thomas Piketty auf den Knien, Tee auf dem Tisch. “I probably look weird”, lache ich über ihn hinweg. Nicken, Stirnrunzeln. Meine Zehen tippen die Snare mit. Das macht die Sache vermutlich nicht besser.
Atoris – Atoris (Jj Funhouse)
Weißer See, Sommer. Ich habe zwei Monate durchgearbeitet, die Knie tun vom vielen Sitzen weh. Jetzt strecke ich die Beine aus. Ein Schmetterling steuert immer wieder meinen Kopf an und lässt sich darauf nieder. Ich entscheide mich dafür, das als gutes Zeichen zu werten.
Felicity Mangan – Creepy Crawly (mappa)
Zuhause, Spätsommer. Ich bin am Aufräumen, Saubermachen, irgendwas-Nützliches-tun. Die rüttelnden Rhythmen geben den Takt vor, ich gehe auf Autopilot. Dann die Tür: Der Gast ist da. Ich drücke die Stop-Taste im Wissen, dass ich schon bald wieder Play drücke. 
øjeRum – Silent Figure with Landscape (Le Bon Acceuil)
Unterwegs, Herbst. Der Plan: Ich gehe, bis die A-Seite vorüber ist, dann kehre ich heim. Die Ausführung: Die A-Seite nimmt kein Ende. Nach jedem Loop dreht sich der nächste ins Ohr. Das ist hier und jetzt aber nicht verkehrt. 
Atramentus – Stygian (20 Buck Spin)
14. Stock, Spätherbst. Der Raum riecht nach frischer Farbe, draußen vor den Fenstern geht die Sonne unter. Licht fällt an die Wand des Zimmers, das heute Vormittag dran war. Roter Rhombus auf grauem Grund. Gitarren, Synthesizer.

Harry Schmidt

Meine Top 5 Waldpilzgerichte

1. Maronenröhrling-Pizza
2. Steinpilz-Risotto
3. Pfannkuchen mit Schopftintling-Ragout
4. Spaghetti Carbonara mit Semmelstoppelpilzen
5. Panierte Violette Ritterlinge

Lars Fleischmann

Top 5 der Tees, die ich dieses Jahr zu Hause getrunken habe anstatt auszugehen

  • 2010 Ancient Tea Trail Road Yiwu
  • Shincha Morimoto 2020
  • Sencha Yutakamidori 2020
  • 2014 Li Shan Tanbei Smile & Dream
  • Sanxia Bai Cha

Laura Aha

Fünf coronafreie Podcasts ohne Christian Drosten

1. Realitäter*innen
2. Trauma Loveparade – 10 Jahre nach der Katastrophe
3. Interdependence
4. How to Be a Girl
5. Danke, gut.

Lea Schröder

Foto: Sophie Boche

Unerwartete Erkenntnisse aus dem Jahr 2020

  • Über ein Paket voller Klopapier und Nudeln kann ich mich richtig doll freuen.
  • Die Lufthansa ist neunmal so viel wert wie die komplette Kultur im ganzen Land.
  • Raki wird aus Weintrauben hergestellt.
  • Ein eingeschnittener Strohhalm eignet sich prima als persönliche „Zigarettenspitze“ zum weitgehend infektionssicheren, kollektiven Joint-Genuss.
  • Kreuzworträtsel sind eigentlich doch ziemlich nice.

Leonard Zipper

Leonard Zipper (Foto Maximilian Fritz)
Foto: Maximilian Fritz

Fünf potentielle Closer, die es 2020 leider nicht auf den Dancefloor geschafft haben

Agar Agar – Nap (Cracki Records)
Charlotte Dos Santos – Helio SASSY 009 Remix (Because Music]
Gacha Bakradze – Inside (Die Orakel)
James Shinra – Daydreamm (Analogical Force)
JASSS – Turbo Olé (Whities)

Linda Peikert

Meine 5 schönsten Tanzmomente ohne Infektionsgefahr in 2020 

  1. Ganz alleine in meinem Zimmer zu Tic Tac Toe – das wäre ohne Pandemie wahrscheinlich nicht passiert.  
  2. Im ersten Lockdown quasi jeden Tag mit guter Anlage im Wohnprojekt mit 32 Menschen – das wäre ohne Corona auch nicht passiert, dort bin ich nämlich als es los ging gestrandet.  
  3. Auf der Demo gegen Gewalt gegen Frau mit Maske und Abstand leicht zur Musik mitgewippt.  
  4. Bevor es losging im Lichtenstein in Tübingen, die Reportage gibt’s im Januar zu lesen.  
  5. Fiel aus.  

Louisa Neitz

Fünf Songs, die mir trübe Lockdown-Stimmung aufgehellt haben

1. Moondog – Do Your Thing
2. Weyes Blood – Something To Believe
3. Sade – The Sweetest Taboo
4. Reginald Omas Mamode IV – In Search Of Balance
5. Prince – Raspberry Beret

Lucas Hösel

Entspannende Songs für den Nachtspaziergang

Jan Jelinek – Tendency (Maxi Version)
Daniel Avery – Glass
Bjarki – AN6912
Actress feat. Sampha – Walking Flames
Boards of Canada – Slow This Bird Down

Lutz Vössing

»Joggen oder im Bett sitzen, es gibt kein Dazwischen«

Koraal – La casa del volcán
Transmissions: The Music of Beverly Glenn-Copeland
Shinichi Atobe – Yes
Alva Noto – Xerrox Vol.4
Aufbackpizza + Dose Orangina + Südamerikanische Literatur

Martina Dünkelmann

Unvermutete Genüsse im sonnigen Seuchenjahr

  1. Der Weg zum Kühlschrank
  2. Der Weg vom Kühlschrank zurück aufs Sofa
  3. Die Abwahl des amerikanischen Schreivogels
  4. Alle GROOVE-Texte von Kristoffer Cornils (nicht so unvermutet, dafür umso genüsslicher)
  5. Kaossilator free Download, Bandcamp Fridays und andere unerwartete digitale Seuchen-Wohltaten

Mathias Schaffhäuser

5 Alben ohne Grenzen

Fanatico – Love & Dancing On The Brink (Hallucienda)
Jane in Palma – Safety Net (ohne Label)
Lord Tusk – Paradise Awaits (UltraWaveVisions)
Speaker Music – Black Nationalist Sonic Weaponry (Planet Mu)
Tears|Ov – A Hopeless Place (The Wormhole)

Michael Leuffen

 Top 5 2020

1. Live At The Proxy Brew & Tax Free X-Mas Special @ Twitch
2. Meakusma Weekend, Eupen, Belgien
3. Borshch Magazine night mit Bill Kouligas, Alessandro Adriani und Thoom live, Arkaoda Berlin
4. Seanaps Festival, Leipzig
5. Dez Andres von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr abends live streams @ Twitch während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020

Mirko Hecktor

2020 – Rethink global/ still act local

  1. Witzig waren die sommerlichen Bürgersteig-Block-Hangouts im Bikini Mitte DJ-Bar/Deli mit offener Eckfensterfront neben einer gelben 1960s-Agip-Tankstelle an der Münchner Sonnenstraße – bei denen Breakbeat-, Detroit Electro-, Afroboogiefunk-, Miami Bass-, Oldschool-HipHop- und Balearic-Disco von Kammermeier, Frisch oder den Wiggys gespielt wurde – weil der Sound durch die gesamte Innenstadt schepperte.
  2. THE HOST von Anna Fries & Malu Peeters bei dgtl fmnsm
  3. Im Münchner Glockenbach-Viertel erinnerte das 16:9-Schaufenster-Radio der Maroto Bar während der Schanigarten-Abende im Stadt-Beton auf wunderbare Art und Weise an das We Love 108 FM Radio in Spike Lees Film Do The Right Thing aus dem Jahr 1989.
  4. Powerloader Records wird im Jahr 2021 die ersten drei 12” Platten auf Vinyl veröffentlichen. Erwarten könnt ihr deepen Detroit Electro vs. ED DMX/ NuPhonic-NuDisco/ Acidhouse/ Electronic-Psychedelic-Krautrock/ Bavarian-Austrian-Italian-Cosmic.
  5. Weitere erwähnenswerte DJ-Boozer-Bars zum Cornern – die im Übrigen in der internationalen Clubgeschichte in ihrer Relevanz und ihrem historischen Einfluss auf Musikgeschichte viel zu selten gewürdigt werden – waren in München 2020: Das Komitee, The High, Holy Home, Bravo und Cucurucu.

Moritz Hoffmann

Die 5 wohltuendsten Songs gegen Covid-Stress

Daniel Avery – Into the Arms of Stillness
Brian & Roger Eno – Spring Frost
Wolfgang Muthspiel – Hüttengriffe Ana
Roxane – Take the Thorn, Leave the Rose
Pantha du Prince – Lichtung

Nastassja von der Weiden

Meine Top 5 in der Krise …

Altlasten angehen – von Freund*innenschaften, die mal ganz komisch geendet sind und man sich da „irgendwie doch schon nochmal“ melden wollte, über die erfolgreich verdrängte Steuererklärung 2019 bis zum Entrümpeln des Download-Ordners … entrümpeln, entrümpeln, entrümpeln.
Dokumentieren – die Krise in allen Einzelheiten. Als Selbstporträt, als Podcast, als Text. Zwischen „okay, ist jetzt so“ und „wird es je wieder anders?“
Zuhören – Instagram ist ein Ort der politischen Vernetzung und Bildung geworden. Accounts entdecken, die educaten, die Geschichten erzählen, die Fragen stellen, die Abstraktes erklären und die unangenehme Wahrheiten zeigen; sich mit Privilegien und Ungerechtigkeiten auseinandersetzen, die auch in unserer clubkulturellen Bubble herrschen.
10.000 Schritte – soll man pro Tag gehen. Na ja, klappt am Schreibtisch eher weniger. Und bei Frust noch weniger. Vornehmen sollte man es sich trotzdem. Und dabei Musik hören, zum Beispiel von Here Is Why, Panthera Krause, Carlotta Jacobi oder, etwas internationaler, von Lyzza, Dorian Electra und TR/ST.  
Kümmern – it’s cool to care. Um die WG, Freund*innen, Kolleg*innen, Ex-Kolleg*innen, „die Clubkultur“ und last but not least: sich selbst.

Nils Schlechtriemen

Top 5 Escape Scores

Vril – Bad Manners 4: Simulationsglitch im ausrangierten Kühlturm, denn dieser Techno hätte erst in fünf Jahren existieren dürfen. 
Person Of Interest – All Tomorrow’s Parties: Titel hoffentlich sehr bald Programm, verdammt noch mal! Durchatmen, auflegen, freidrehen!
Tunes Of Negation – Like The Stars Forever And Ever: Aufs Abspielgerät packen, das Muscimol mit A-Saft runterspülen und dem kulturell vermittelten Ego unterm Sternenzelt beim Abkratzen zusehen.
Koyil – Healing Cycles: Saunamusik zur Gesundung, jenseits jedes Hygienismus. Der nächste Aufguss dann mit doppelt Latschenkiefernöl.
Vladislav Delay – Rakka: Wohlig weicher Soundbalsam nach einem absurd schönen Jahr. Nein, war das wunderbar, nicht wahr?

Philipp Cerfontaine

Top 5 Clubtracks (sic)

1. Nu-Cleo “I Need You” (Chiwax)
2. Mano Negra “Sueño de Solentiname” Batongo Ditongo Edit (Maschio)
3. Zombies In Miami “Disco Nostalgia” (Permanent Vacation)
4. Mytron & Ofofo “Animal Tracking” (Feines Tier)
5. Tilman & Phonk D “Joint Venture” (Footjob)

Philipp Weichenrieder

Fünf Ausgaben von LeVar Burton Reads

“Pockets” von Amal El-Mohtar (11.08.2020)
“Your Rover is Here” von LP Kindred (18.08.2020)
“Let Those Who Would” von Genevieve Valentine (24.03.2020)
“The Nine Curves River” von R. F. Kuang (25.08.2020)
“Tideline” von Elizabeth Bear (28.01.2020)

Sebastian Hinz

5 gute Schallplatten aus 2020 von Dudes die Nick heißen

Nick Klein – No Shortage Of Rope (Alter)
Nick Storring – My Magic Dreams Have Lost Their Spell (Orange Milk)
Nick Malkin – A Typical Night In the Pit (Soda Gong)
Nicholas Lens / Nick Cave – L.I.T.A.N.I.E.S. (Deutsche Grammophon)
Nick Klein – Actor-Network Theory (iDEAL Recordings)

Sonja Matuszczyk

Best of

1. Ana Roxanne – Because Of A Flower (Kranky)
2. Arca – KiCk i (XL Recordings)
3. The Soft Pink Truth – Shall We Go On Sinning So That Grace May Increase? (Thrill Jockey)
4. Mary Lattimore – Silver Ladders (Ghostly)
5. Beatrice Dillon – Workaround (PAN)

Stefan Dietze

Meine Lockdown-Alben 2020 (ja, Taylor Swift!)

Taylor Swift – Folklore (Republic Records)
Rafael Anton Irisarri – Peripeteia (Dais Records)
Hania Rani – Home (Erased Tapes)
Efterklang – Altid Sammen (4AD)
Bonny Light Horseman – Bonny Light Horseman (37d03d)

Tim Caspar Böhme

Best of elektronische Melodien

1. Bergsonist – Middle Ouest (Optimo)
2. Sepehr – Shaytoon (Dark Entries)
3. Various Artists – Join the Future – UK Bleep & Bass 1988-91 (Cease & Desist)
4. Raz & Afla – Secrets & Lies (Beating Heart)
5. Chris Korda – Apologize to the Future (Perlon)

Tim Lorenz

SUPERDEFEKTS 5 LIEBSTE MUSIK-MASCHINEN 2020

I Polyend Tracker
II Bastl SoftPop
III Organelle M
IV Bastl BitRanger
V Teenage Engineering OP-Z

Vorheriger ArtikelPAL: Hamburger Club startet Label
Nächster ArtikelRichie Hawtin: Concept 1-Serie von 1996 erstmals digital erhältlich