burger
burger
burger

Der Verein für Technojournalismus als Träger der GROOVE: Wie er entstanden ist, wo wir stehen

Find the English version here.

Der Verlag gibt die GROOVE auf, der Verein für Technojournalismus übernimmt. Doch wer steckt dahinter und wie funktioniert das alles? Was ist der Verein für Technojournalismus und wie ist er entstanden? Wie arbeitet er? Und wie produziert er die GROOVE?

Das alles ist innerhalb dreieinhalb fordernder und emotionaler Monate entstanden. Am 31. März hat der Verlag der Redaktion mitgeteilt, dass er das Magazin aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiter betreiben kann. Uns als Redaktion war schnell klar, dass das nicht das Ende sein kann.

Wir recherchierten mögliche Betreibermodelle, von der Genossenschaft bis zur gemeinnützigen GmbH, und entschieden uns der Einfachheit halber für einen eingetragenen Verein, einen e.V. Gleichzeitig konnten wir den Verlag überzeugen, uns Marke, Archiv und URL im Rahmen eines Lizenzvertrags zur Verfügung zu stellen. Bei dessen Ausarbeitung ebenso wie beim Verfassen der Satzung halfen uns zwei befreundete Anwälte.

Wir wollen euch nicht mit Details der Satzung langweilen, die ihr hier studieren könnt. Entscheidend ist, wie wir aufgestellt sind. Da unterscheiden wir zwischen zwei Gruppen von Unterstützer:innen.

Die erste Gruppe rekrutiert sich aus früheren und aktuellen Redakteur:innen und Autor:innen. Sie sollen der Redaktion als Vollmitglieder mit Rat und Tat zur Seite stehen und die grundsätzliche Richtung der GROOVE bestimmen. Die andere Gruppe seid ihr: Ihr finanziert als Fördermitglieder unsere Arbeit. Die bisherigen Abonnent:innen werden ebenfalls Fördermitglieder – sofern sie nichts dagegen haben. Nach ausführlicher Diskussion und Feedback diverser Kolleg:innen und Szene-Akteur:innen stand dieses Modell fest. Das erste entscheidende Datum war der 30. Mai.

An diesem Tag gründeten 63 frühere und gegenwärtige Redakteur:innen, Autor:innen und einige Fotograf:innen und Art-Direktor:innen den Verein für Technojournalismus – sämtliche Namen findet ihr in unserem Impressum. Zudem haben wir uns dazu entschieden, unsere Paywall abzureißen und unsere Inhalte zu demokratisieren, um sie für alle zugänglich zu machen, die sich für elektronische Musik interessieren.

Als Vorstandsvorsitzender wurde GROOVE-Chefredakteur Alexis Waltz, als dessen Vertreter Redakteur Maximilian Fritz gewählt. Am 4. Juli wurde der Lizenzvertrag von Verlag und Vorstand unterschrieben. Am 15. Juli wurde der Verein ins Vereinsregister in Berlin-Charlottenburg eingetragen. Am 18. Juli ist unsere Kampagne gestartet, mit der wir mindestens 50.000 Euro jährlich einnehmen wollen. Zusammen mit den alten Abonnent:innen und der Vermarktung sollen diese Einkünfte der Grundstock für eine stabile Existenz der GROOVE sein.

Ihr werdet euch natürlich fragen, was wir mit dem Geld vorhaben. Der Betrieb der GROOVE kostet im Monat um die 10.000 Euro. 85 Prozent sind dabei Personalkosten, für die beiden Redakteure, für Praktikant:innen und Autor:innen. Dazu kommen die Miete unseres Büros und das Hosting von groove.de.

Aber das sind alles Details – entscheidend ist, dass die GROOVE in der deutschsprachigen Clubszene nicht fehlen, dass Musikjournalismus nicht sterben darf.

Wenn ihr da mitgeht, findet ihr hier unsere Mitgliedschaften.

The Verein für Technojournalismus as the future non-profit publisher of GROOVE: How it came about, where we stand

Our publisher is giving up GROOVE. Now the Verein für Technojournalismus takes over as a non-profit run by the editorial board. Who stands behind it, and how does it work? What is the Verein für Technojournalismus? And how will it change GROOVE?

The Verein für Technojournalimus has come about in three-and-a-half challenging and emotional months. On 31 March 2024, our former publisher informed the editorial team that it will not continue running the magazine due to financial reasons. We immediately realised that this could not be the end.

We researched possible operating models, ranging from a cooperative one to a non-profit company. Eventually, we decided on a registered association, a so-called e.V. Moreover, we were able to convince the publisher to provide us with the GROOVE brand, archive and URL as part of a licence agreement without commercial implications. Two legal experts helped us draw up the licence agreement and the statutes of our new association.

If you want to delve into the details of the Verein für Technojournalismus, you can find the statutes here (it’s in German–use an online translator to get an idea–if you have questions, feel free to get in touch). What matters, though, is our organisational set-up. We differentiate between two groups of supporters:

The first group consists of former and current editors and authors. As full members, they will support the editorial team and determine the future direction of GROOVE. The other group is, basically, you, the supporting members: You fund our work, just like our current subscribers who will also become supporting members. After extensive discussion and feedback from various colleagues and scene actors, we decided on this model. The first crucial date was May 30.

On this day, 63 former and current editors, authors, photographers and art directors founded the Verein für Technojournalismus. You can find all its constituting names in our masthead. We also tore down our paywall, democratising our content and thus offering it to everyone with a passion for electronic music.

GROOVE editor-in-chief Alexis Waltz was elected as associate chairman, with editor Maximilian Fritz as his deputy. On July 4, the licence agreement was signed by the publisher and the association. On July 15, the association was officially registered.

On July 18, we launched a campaign with the aim to raise at least 50,000 euros a year. Together with the revenues coming from the old subscribers and marketing, this income should be the basis for GROOVE’s stable existence.

In case you are wondering what our plans with this money look like: GROOVE costs around 10,000 euros a month to run. 85 percent are staff costs for the two editors, interns and authors. In addition, there’s also the rent for our office and the hosting of groove.de.

These are all details, though. The decisive factor is that GROOVE should not be missing from the German-speaking club scene–and that elaborated music journalism has a sustainable future.

The standard price for a membership is 100€ a year. For DJs, agencies, and other industry professionals, it’s 300€. The social membership for readers with lower income is 50€.

If you want to be part of this, find our membership models here.



News

Weiterlesen

Tbilissi: Weitere Clubs wenden sich an die Community

Georgische Clubs bleiben weiter geschlossen, um sich mit den Demonstrierenden zu solidarisieren. Nun starteten auch sie Spendenaufrufe.

Tbilissi: Weitere Clubs wenden sich an die Community

Georgische Clubs bleiben weiter geschlossen, um sich mit den Demonstrierenden zu solidarisieren. Nun starteten auch sie Spendenaufrufe.

Left Bank: Techno-Club in Tbilissi kämpft um Überleben

Georgien befindet sich in einer starken demokratischen Krise, auch die Clubszene und weitere kulturelle Institutionen leiden massiv darunter.

Künstliche Intelligenz: Studie prognostiziert hohe Umsatzeinbußen für Musikmarkt

Künstliche Intelligenz wird den Musikmarkt in den kommenden Jahren stark verändern. Eine aktuelle Studie sagt das Ausmaß voraus.

Robert Hood: Reissue seines Opus Magnum zum 30. Jubiläum

Robert Hoods Album „Internal Empire” prägte diverse Techno-Generationen. Zum 30. Geburtstag erscheint es als Limited Edition auf Tresor Records.

Kraftwerk: Electro-Pioniere kündigen Nordamerika-Tour an

Zum 50. Jubiläum von „Autobahn” starten Kraftwerk eine ausgedehnte Multimedia-Tour durch 25 US-amerikanische Städte.

Georgien: Clubszene protestiert gegen die Regierung

Bassiani, Left Bank, Tbili Orgia, MTKVARZE, tes club und KHIDI gehören zu den Clubs und Kollektiven, die sich kritisch äußern.

Italien: Clubkultur unter politischem Druck

Den Mailänder Clubs Leoncavallo und Tempio del Futuro Perduto droht das Aus. Die Gründe: Zwangsräumung und unerwartete Restaurierung.

Multisex: Partyreihe zieht in den Tresor

Die Partyreihe Multisex zieht im kommenden Jahr aus dem Watergate auf den Globus-Floor des Tresor. Termine wurden bereits angekündigt.

Moskau: Razzias in Clubs und LGBTQ+-Bars

Festnahmen, beschlagnahmte Handys und Ausweiskontrollen– diese Maßnahmen ergriffen russische Behörden bei der Durchsetzung des Anti-LGBT-Gesetzes.
Left Bank (Foto: Presse)

Left Bank: Techno-Club in Tbilissi kämpft um Überleben

Georgien befindet sich in einer starken demokratischen Krise, auch die Clubszene und weitere kulturelle Institutionen leiden massiv darunter.
Künstliche Intelligenz / Roboter am Klavier (Foto: Unsplash)

Künstliche Intelligenz: Studie prognostiziert hohe Umsatzeinbußen für Musikmarkt

Künstliche Intelligenz wird den Musikmarkt in den kommenden Jahren stark verändern. Eine aktuelle Studie sagt das Ausmaß voraus.
Robert Hood (Foto: Presse)

Robert Hood: Reissue seines Opus Magnum zum 30. Jubiläum

Robert Hoods Album „Internal Empire” prägte diverse Techno-Generationen. Zum 30. Geburtstag erscheint es als Limited Edition auf Tresor Records.

Kraftwerk: Electro-Pioniere kündigen Nordamerika-Tour an

Zum 50. Jubiläum von „Autobahn” starten Kraftwerk eine ausgedehnte Multimedia-Tour durch 25 US-amerikanische Städte.

Georgien: Clubszene protestiert gegen die Regierung

Bassiani, Left Bank, Tbili Orgia, MTKVARZE, tes club und KHIDI gehören zu den Clubs und Kollektiven, die sich kritisch äußern.
Von der Schließung betroffen: Das Tempio del Futuro Perduto (Foto: Tempio del Futuro Perduto)

Italien: Clubkultur unter politischem Druck

Den Mailänder Clubs Leoncavallo und Tempio del Futuro Perduto droht das Aus. Die Gründe: Zwangsräumung und unerwartete Restaurierung.
Der Globus-Floor des Tresor (Foto: Undplus)

Multisex: Partyreihe zieht in den Tresor

Die Partyreihe Multisex zieht im kommenden Jahr aus dem Watergate auf den Globus-Floor des Tresor. Termine wurden bereits angekündigt.

Moskau: Razzias in Clubs und LGBTQ+-Bars

Festnahmen, beschlagnahmte Handys und Ausweiskontrollen– diese Maßnahmen ergriffen russische Behörden bei der Durchsetzung des Anti-LGBT-Gesetzes.