Bild: Bulbul Berlin (Facebook).

Der im Mai diesen Jahres geschlossene Club Farbfernseher erwacht zu neuem Leben: Nidal Bulbul, Betreiber des gleichnamigen Cafés nimmt sich gemeinsam mit dem Künstler Mudar El-Sheich-Ahmed des leerstehenden Clubs an. Auch wenn der künftige Name der des Cafes sein wird, zollen sie der Vergangenheit des Gebäudes Respekt und behalten das allseits bekannte Schild mit der Aufschrift “Farbfernseher ab 98,- DM”. Der Name Bulbul bezieht sich dabei nicht nur auf den Besitzer, sondern bietet mit seiner Bedeutung – dem arabischen Wort für Nachtigall Ausblick auf künftige Tage: “Ein Vogel der singt, wenn andere schweigen”

Die Betreiber planen entsprechend ihres bisherigen Schaffens unter der Woche das Gebäude als Bar zu nutzen, am Wochenende stellen sie sich mit Clubbetrieb in die Tradition des Farbfernsehers. Der Microclub eröffnete 2009 seine Pforten und war zeit seines Bestehens stets nur ein Nebenprojekt der Betreiber. Entgegen aller Prognosen generierte sich im Laufe sogar ein Hype um die schummrige Wohnzimmeratmosphäre des kleinen Clubs, zu Hochzeiten bewarb sogar die Broschüre einer Fluggesellschaft seine Vorzüge und namhafte Djs wie Mano Le Tough oder Rødhad fragten spontan Spielzeiten an. Das Pächtertrio warf nach zehn Jahren im Zuge einer Mieterhöhung das Handtuch, um sich wieder voll und ganz ihren eigentlichen Berufen widmen zu können.

Bulbul und El-Sheich-Ahmed sehen sich in der Tradition ihrer Vorgänger und wollen einen Beitrag gegen das Berliner Clubsterben leisten und “einen Ort beschützen, dessen Geschichte und Atmosphäre einzigartig war, (…) gleichzeitig einer neuen Generation an Künstler*innen die Möglichkeit geben, sich auszudrücken”.

Die Eröffnungsparty findet am Samstag, den 07.09. 2019 ab 16 Uhr in der altbekannten Adresse der Skalitzer Str 114 statt.

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