Tags darauf steht das Set von Moodymann auf dem Programm. Der zeigt sich hier sehr nahbar und entspannt und steigt schon bei seinem Detroiter Kollegen Amp Fiddler, der vor ihm live sein neues Album vorstellt, mit improvisieren Gesangseinlagen ein. Sein anschließendes DJ-Set passt sich gut in den relaxten Vibe des Nachmittags ein, er spielt eklektisch Songs von Jimi Hendrix über Tracks von Isolée, ohne sich in allzu großen Mixkünsten zu versteigen, nuschelt immer wieder Nettigkeiten ins Mikro und schenkt der ersten Reihe vor dem DJ-Pult großzügig Wodka in Becher und reicht sie auf den Dancefloor.

Am Samstagabend wird dann die Identität des nur als „Special Guest“ angekündigten DJs auf der Mainstage erst 15 Minuten vor dem Set-Beginn per Festival-App enthüllt: es ist niemand anders als Sven Väth. So fing dieser auf quasi leerem Dancefloor an, der sich aber zügig füllen sollte. Es ist immer wieder mitreißend, wie extrem souverän Väth seine Sets aufbaut. Mit langsamen, soundverliebten groovigen Tracks am Anfang, danach dann langsam das Tempo und Härte anziehend, immer wissend, wie man das Publikum aus der Reserve lockt. Und was kommt am Ende? Natürlich DJ Kozes Sommerhymne „Pick Up“.

Sven Väth war der unangekündigte, aber gern gesehene Gast.

Aber auch abseits der ganz großen Namen gab es viel gute Musik zu hören: das b2b-Set von Muallem und nd_baumecker, Don Williams zum frühen Mittag auf dem Afterhour-Floor, ItaloJonson oder Aurora Halal im Nassraum – irgendwo war immer was.

Und dass ein Großteil der spielenden Acts gleich mehrere Tage dageblieben sind und selbst selbstverständlicher Teil dieser überzeugenden Urlaub-Festival-Fusion wurden, zeigt auch, wie sehr das Konzept der Organisatoren aufgeht. Wir haben danach noch einmal den Veranstalter Hennes Weiss ein paar Fragen zum Lighthouse gestellt.

 


 

Hennes, wie ist dein persönliches Fazit nach dem sechsten Lighthouse – was lief gut, wo könnt ihr die Stellschrauben noch mal anziehen?
Die erste Auswertung der Online-Umfrage danach ergab, dass 98% der Gäste es für sehr gut empfunden haben und wiederkommen wollen. Ein statistisches Ergebnis, das uns schon auch ein wenig stolz macht. Langsam grooven wir uns am Areal ein – wir hatten zum Beispiel den neuen Clubraum namens „Nassraum“ erst nach vier Jahren zufällig in einem Hinterraum entdeckt – und können die Bedürfnisse unserer geschlossenen Festivalcommunity mittlerweile blind lesen und darauf eingehen. Wir wollen jedes Jahr eins drauf setzen und somit werden wir nie aufhören, an den Schrauben zu drehen, wo genau ist am Ende der jährliche Überraschungsmoment der es ausmacht.

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