Das Berliner Plattenpresswerk Objects Manufacturing hat einen Insolvenzantrag gestellt. Objects-Geschäftsführer Jeremy Guillot gibt gestiegene Produktionskosten und Konkurrenz aus dem europäischen Raum als Gründe für die Zahlungsunfähigkeit an.
Laut Northdata hatte Objects zwar 2022 und 2023 1,5 bzw. 2,6 Millionen Euro Umsatz erzielt, schloss aber in den beiden Geschäftsjahren mit jeweils 185.711 und 87.120 Euro Verlust ab. Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor.
Objects ist jedoch noch nicht Geschichte. „Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter prüfen wir Optionen zur Fortführung oder Übernahme“, erklärt Guillot im oben verlinkten DJ-Lab-Beitrag. Neue Aufträge nimmt man zur Zeit aber nicht an.
Für Labels, die noch laufende Pressungen in Auftrag haben, fallen weitere Kosten an, auch wenn das Vinyl bereits bezahlt wurde – wie zum Beispiel für Bretford, die 920€ nachzuzahlen haben.
Objects war mit dem Ziel angetreten, Vinyl so nachhaltig wie möglich zu produzieren. Man setzte auf „energieeffiziente Maschinen, Kühl- und Dampferzeugungssysteme, die in einem geschlossenen Kreislauf laufen, PVC ohne Schwermetalle, eine generell „0%-PVC-Abfallpolitik“ und Recycling von PVC-Abfall zu neuen Platten”, hieß es damals vom Unternehmen.
„Wir wissen, dass das Geschäft mit dem Pressen von Vinyl nicht das grünste ist, aber wir sind stolz darauf, einen umweltfreundlicheren Ansatz zu verfolgen und damit einen Impuls zu geben, die Branche zu verändern“, erklärten die Gründer weiter.
Sollte Objects die Rettung nicht gelingen, würde Berlin nur noch über ein Vinyl-Presswerk verfügen, Intakt Vinyl.







