Die deutsche Fotografin Helga Paris ist tot. In der DDR-zeit galt sie als eine der wichtigsten Fotografinnen Ostberlins und lehrte auch Sven Marquardt den Blick durch die Kamera. Am 5. Februar starb sie 85-jährig in Berlin.
Paris fotografierte vor allem das tägliche Leben in der DDR. Zu ihren bekanntesten Serien gehören „Berliner Kneipen” und „Häuser und Gesichter” – allesamt in Schwarz-Weiß aufgenommen. Viele Motive fand die Fotografin im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, der zu DDR-Zeiten von Arbeiterfamilien geprägt war.
Auch Ostberliner Punks lichtete Helga Paris während der Achtziger ab. Darunter auch ihre Kinder und deren Schulfreund: Sven Marquardt. Der spätere Berghain-Türsteher und Künstler sollte bei Paris die Grundlagen der Fotografie erlernen.
„Sie fand von Anfang an meine klaren Porträts besser als die überinszenierten Momente, in denen ich mich manchmal verliere”, so Marquardt über Paris.
Der Nachlass von Helga Paris umfasst 230.000 Negative und knapp 6.300 Filme. Seit 1996 ist er Teil der Berliner Akademie der Künste.