Spotify baut erneut viele Stellen ab. 1500 der knapp 8400 Mitarbeiter:innen müssen zum Jahresende ihren Schreibtisch räumen. Die Reduzierung in dieser Größenordnung dürfte für die Angestellten angesichts der jüngsten positiven Ergebnisberichte von Spotify überraschend sein. CEO Daniel Ek weist jedoch auf die Lücke zwischen Spotifys finanziellem Ziel und den aktuellen Betriebskosten hin und betont in einer offiziellen Erklärung auf der Firmen-Webseite, dass die Kündigungen die beste Option für das Erreichen der Ziele des Unternehmens seien.
Ek schreibt auf der Spotify-Homepage, dass Spotify zuletzt zwar produktiver, aber weniger effizient gewesen sei. Man wolle zukünftig beides sein. Spotify müsse endlich „unermüdlich einfallsreich” werden und seine Arbeitsweise ändern, so Ek.
„In den Anfängen von Spotify hatten wir nur begrenzte Ressourcen und mussten das Beste aus jedem unserer Vorteile herausholen”, schreibt Ek weiter. „Unser Einfallsreichtum und unsere Kreativität zeichneten uns aus. Als wir gewachsen sind, haben wir uns zu weit von diesem Grundprinzip des Einfallsreichtums entfernt.” Für Ek markiert die Streichung von 17 Prozent seines Teams deshalb keinen Rückschritt, sondern eine „strategische Neuausrichtung”.
Inwiefern der umfassende Stellenabbau den großen Berliner Standort Unter den Linden betrifft, ist noch nicht bekannt. Bereits im vergangenen Juni mussten 200 Mitarbeiter:innen das Streaming-Unternehmen verlassen. Betroffen war zuletzt vor allem der Podcast-Bereich.
Die Kritik am neuen Vergütungsmodell, das vor ein paar Wochen von Spotify angekündigt wurde, wird unterdessen immer lauter. Ab 2024 werden nur noch Songs vergütet, die jährlich mindestens 1000 Streams erhalten. PRO MUSIK, der Verband freier Musikschaffender, hat nun ein Statement mit Forderungen an Spotify veröffentlicht und eine Petition ins Leben gerufen.
PRO MUSIK ruft Spotify dazu auf, die für Anfang 2024 geplanten Änderungen zu stoppen, weitere Gespräche mit Musiker:innen und Branchenvertreter:innen zu führen sowie die Daten zur Berechnung der Streamshares transparent zu machen, um die möglichen Konsequenzen einer Veränderung der Abrechnungsmodelle nachzuvollziehen.