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RE:MISE: Wieso der Berliner Club schliessen muss

Dass die RE:MISE Ende November schließen muss, wurde bereits am Freitag bekannt. Über die Hintergründe, die nun unweigerlich zur Clubschließung führen, haben wir mit Zoe Uellendahl, Clubmanagerin der RE:MISE und Karina Nawrat, Bookerin der RE:MISE, gesprochen.

Die RE:MISE in Berlin Kreuzberg steht auf einem Grundstück des umstrittenen Investors Nicolas Berggruen dessen Vermögen auf etwa drei Milliarden US-Dollar geschätzt wird.

Die DJ-Booth des unteren Floors (Foto: Stephan Gilgenreiner)

Berggruen verpachtet das Grundstück, auf dem sich die RE:MISE befindet, unter anderem an das EXIL Wohnmagazin. Das Möbelgeschäft befindet sich direkt neben dem Club, die RE:MISE ist lediglich Untermieterin des EXIL Wohnmagazins – wie es beispielsweise auch das Sage Beach ist, ein weiterer Club auf dem Gelände. Da der Pachtvertrag nun ausläuft, müssen sich alle einzelnen Mietparteien bei Berggruen um ein neues Mietverhältnis bemühen. 

Die Betreiber:innen der RE:MISE seien seit Anfang des Jahres mit Berggruen in Kontakt gestanden, so Uellendahl und Nawrat. Obwohl es immer wieder mündliche Zusagen für den Erhalt der RE:MISE gegeben habe, war Berggruen letztlich nicht daran interessiert, den Club zu erhalten. „Wir hatten immer wieder große Versprechen wie eine Verlängerung von fünf Jahren. Sobald wir aber etwas Schriftliches wollten, wurden wir abgeblockt”, sagt Zoe Uellendahl. 

Der Aussenbereich der RE:MISE (Foto: Stephan Gilgenreiner)

„Vermutlich liegt das daran, dass es für dieses Gelände mittlerweile eine offizielle Baugenehmigung gibt”, so die Clubmanagerin. „Für Berggruen bietet das natürlich die Chance, in das Gelände zu investieren und es zu bebauen. Was genau mit dem Ort hier passiert, wissen wir aber nicht.” 

Die erste Kündigung wurde auf Ende September datiert, wurde dann aber bis Ende des Jahres verlängert. Was lange offene Verhandlungen waren, ist jetzt definitiv: Die RE:MISE schließt Ende November und muss sich eine neue Heimat suchen. 

Karina Nawrat (links) & Zoe Uellendahl (rechts) (Foto: Stephan Gilgenreiner)

Dass die Existenz eines Clubs alleine von den Interessen eines Großinvestors abhängt, sehen viele als Problem. Deshalb setzen sich unter anderem die Berliner Clubcommission oder auch die Clubkultur Baden-Württemberg dafür ein, dass Clubs in der Baunutzungsverordnung als Kulturorte und nicht als Vergnügungsstätten betitelt werden. Das hätte den Vorteil, Clubs besser schützen zu können und sie der freien Marktwirtschaft nicht derart auszuliefern. Die prekäre Lage der Clubs führt auch für das Mensch Meier zum Ende des Jahres zum Aus.

RE:MISE (Foto: Alexis Waltz)
Der Eingang der RE:MISE (Foto: Alexis Waltz)

Ehemals als Fiese Remise bekannt, öffnete die RE:MISE 2021 unter neuem Namen und einem neuen Betreiber:innen-Kollektiv. Auch wenn die RE:MISE weitermachen will und dafür einen neuen Ort sucht, trifft sie die Kündigung am aktuellen Ort besonders hart. Beinahe der komplette Club wurde eigenhändig gebaut und eingerichtet. Das wenigste wird an einen neuen Standort gezügelt werden können. All die Arbeit, die in den Club reingesteckt wurde, wird zurückgesetzt. „Es gleicht einem Reset”, so Karina Nawrat.



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