Katermukke Showcase (Foto: Docks)

Die beiden Hamburger Kiezläden Docks und Große Freiheit 36 haben ihre Türen bereits 2020 mit Corona-Verschwörungsplakaten behängt und damit viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Vergangene Woche hing laut Hamburger Morgenpost erneut ein fragwürdiges Plakat am Eingang des Docks. Auf dem Poster war zu lesen: „Stopp Lockdown: Bewaffnet euch mit Wissen“. Darunter waren verschiedene Links aufgelistet, die auf Internetseiten bekannter Corona-Verschwörer führten, unter anderem zu Ken.FM. Diese sollen teilweise Kontakte in die rechtsextreme Szene unterhalten.

Namenhafte Hamburger Veranstalter – Karsten Janke Konzerte, das Reeperbahn Festival und FKP Scorpio Konzertproduktionen – erteilten darauf gemeinsam mit STP Hamburg Konzerte, Neuland Concerts, A.S.S. Concerts & Promotion, Buback Tonträger, Semmel Concerts, der Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft und anderen in einem Offenen Brief beiden Läden eine klare Absage.

In der Erklärung von FKP Scorpio heißt es: „In einer Zeit, in der unsere Branche zusammenstehen sollte, und in der sich unzählige Menschen nach der verbindenden Kraft von Live-Kultur sehnen, sucht ihr anscheinend den Schulterschluss mit Schwurblern, Verschwörern und jenen, die keinen Widerspruch darin sehen, neben Nazis für Demokratie zu demonstrieren. Das können und werden wir nicht länger akzeptieren. Veranstaltungen unter eurem Dach kommen unter diesen Bedingungen für uns nicht infrage – den daraus entstehenden Schaden für alle Gäste und den Kulturstandort der weltoffenen Stadt Hamburg werden wir dafür in Kauf nehmen.”

Es ist unklar, wie es durch das Boykott bei beiden Veranstaltungsorten weitergeht, denn laut eigener Aussage sind die Veranstalter für über 90 Prozent des Bühnenprogramms von Docks und Großer Freiheit 36 verantwortlich. Nach der Kritik in den sozialen Medien wurde das Plakat vor dem Docks entfernt – die Große Freiheit 36 bleibt weiterhin mit Verschwörungsplakaten beklebt.

Die Leser*innen der GROOVE wählten das Docks im Poll 2020 zu ihrem liebsten Club in Hamburg.

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