Hier auf dem Berliner Holzmarkt soll ein erstes Pilotprojekt starten.

Die Berliner Clubcommission, die Interessenvertretung von Clubs und Veranstalter*innen, hatte letze Woche in Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung und verschiedenen Kulturorten ein Konzept zur kontrollierten Öffnung von Clubs und Kulturstätten vorgestellt, das Pilotprojekt Testing. Dazu werden jetzt Details bekannt gegeben. Nach einem sechsteiligen Plan sollen mithilfe von prophylaktischen Schnelltests aller Teilnehmer*innen und einem ergänzenden Hygienekonzept Veranstaltungen gefahrlos Betrieb wiederaufnehmen können. Vor einer breiten Anwendung des Plans ist eine gründliche Testphase vorgesehen. So findet eine erste Pilotveranstaltung im Säälchen auf dem Holzmarkt am 27. März statt. In dem heute erschienenen Statement heißt es, dass neben Ansteckungsrisiken auch „die logistische Machbarkeit von Veranstaltungen in Verbindung mit SARS-CoV-2-Antigen-Tests” geprüft wird. 

Das Konzept entstand in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und in Partnerschaft mit den Berliner Philharmonikern, dem Berliner Ensemble, der Volksbühne Berlin, der Staatsoper Unter Den Linden, der Deutschen Oper Berlin und visitBerlin. Mit der ersten Auswertung der Pilotprojekte rechnen die Initiator*innen im April. Nach Aussage der Clubcommission soll der Plan „der Berliner Clubkultur Perspektiven bieten, um im Einklang mit aktuellen Kontaktbeschränkungen und mit Blick auf Infektionszahlen ein risikoarmes Veranstaltungsangebot zu ermöglichen.”

Ähnliche Test-Veranstaltungen auf öffentlichen Grünflächen folgen in den nächsten Monaten. 

Der vollständige Sechs-Punkte-Plan sieht wie folgt aus:

1. Risk-Management Planung
Zentrale Informationsplattform mit Hygienekonzept-Empfehlungen und aktuellen Verordnungen.

2. Smart Apps und Einlass-Erfassung  
Standardisierte Einlasskontrolle mit Zutrittsmanagement-App-Lösung für Live-Events. Hinterlegte Schnelltest-Info mit Zeitstempel.

3. Sonderregelungen und Pilotveranstaltungen 
Flexible Öffnungszeiten bei Außenflächen, Durchführung von Testveranstaltung in Clubs und auf Grünflächen.

4. Monitoring 
Systematische Befragung/Erfassung von Besucherzahlen/Ausgehverhalten, sowie der wirtschaftlichen Situation der Clubs und Veranstalter*innen.

5. Wissenschaftlicher Austausch 
Beteiligung an Forschungsprojekten zur Entwicklung von Innovationen.

6. Informationskampagne 
Bereitstellung von multimedialen Inhalten zur verantwortungsvollen Teilnahme an Veranstaltungen.

Im März vor einem Jahr wurde die gesamte Kulturbranche abrupt in Stillstand versetzt. Bis auf einige wenige Open-Air-Veranstaltungen im Sommer konnten Kulturstätten seitdem keine Gäste empfangen oder Umsatz generieren. Bisher verzeichnete die Clubcommission unter ihren 300 Mitgliedern dennoch keine dauerhaften Schließungen von Spielbetrieben.

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