Novos Mistérios versammelt rohe, live eingespielte Rhythmen, die durch Noise-Elemente und Field Recordings ein fiebriges Finish erhalten und auf dem abschließenden Titeltrack in ein irrwitziges, technoides Finale gipfeln. Die brasilianischen Rhythmen des Batucada, einer Unterart des Sambas, sind hier nicht als bloßer Tropikalismus zu verstehen, sondern bringen vielleicht den medial kaum beachteten Furor der Favelas auf den Punkt.
Nachdem das Debüt-Album der drei Däninnen (Save The Youth) noch von WhoMadeWho produziert wurde, und Trentemøller nur am Rande als Remixer in Erscheinung trat, darf er das zweite Album nun gleich ganz produzieren. Dementsprechend klingt Lemon Moon auch durchproduzierter und geschliffener als der Erstling und schließt mit seinem glitzerndem Wave-Pop die Lücke zwischen Saint Etienne und Fever Ray.
In einer ganz eigenen Techno-Liga spielt seit zehn Jahren Alex Smoke. Der Produzent aus Glasgow pflegt einen Hang zu düsteren, irgendwie orchestral anmutenden Tracks, die immer ein wenig neben der Spur sind.
Seit im vergangenen Jahr sein Track „Madeleine“ auf Innervisions veröffentlicht worden ist, hat Konstantin Sibold zu einem wahren Höhenflug angesetzt. In seiner Heimatstadt Stuttgart ist er schon längst eine feste Größe.
Balearische Leichtlebigkeit auf Golf Channel: Waldemar Schwartz ist ein neues Pseudonym des Producers Måns Swanberg, der als Bogdan Irkük beziehungsweise Bulgari bereits auf Soul Jazz und Rollerboy veröffentlicht hat.
Der Amsterdamer Underground-Veteran San Proper ist für seine mitunter bizarr-weirden sowie schrulligen Produktionen bekannt. Die zwei neuen EPs für Perlon und das russischen Label Arma stellen da natürlich keine Ausnahmen dar.
Der ungarische Produzent Lóránt Talpai hat unter dem Namen San Laurentino außer der bei LARJ erschienenen „Forbidden Fruit“-EP bereits auf Let’s Play House, Mathematics und Electric Minds veröffentlicht.
Dubbige Bassläufe gehören genauso zu den Stücken auf ihrem neuesten Album Hard Believer wie Akustikgitarren-Akkorde in Moll, die markante Stimme Greenalls und dezent eingesetzte Elektronik. Das Trio verdichtet die verschiedenen Elemente von atmosphärisch ruhigen Anfängen zu vielschichtigen und kraftvollen, fast post-rockigen Ausbrüchen, die am Ende wieder in Stille münden.
Zum einen immer wieder irre, Musik zu hören, die so tut, als ob sie aus einer vergangenen Zeit käme, nur dass diese Vergangenheit so nie stattgefunden hat.