Das erste Album war ein kurioser Welterfolg in Ventaschwarz, das zweite enttäuschend farblos. Nun versuchen The XX einen Kompromiss zwischen der brüllenden Stille ihres Debüts und dem Eklektizismus eines Jamie XX. I See You tritt mit UK-Garage- Referenzen die Tür ein, „Say Something Loving“ überträgt den fordernden Ton der Lyrics auf einen Popsong, wie er 2009 noch undenkbar gewesen wäre. „I don’t know what this is, but it doesn’t feel wrong“, schmachten sich Romy Madley Croft und Oliver Sim darauf gegenseitig an und vielleicht lässt sich das als Aussage über den neu gefundenen Sound interpretieren. I See You verspricht und will viel, kommt aber nicht auf den Punkt. Zusammengehalten wird das stilistische Allerlei neben den plinkernden Trademark-Gitarrenmelodien allein von den penetrant nach vorne gemixten Stimmen Sims und Madley Crofts. „We got carried away“, singt sie in „On Hold”. Auch das kann als implizites Motto verstanden werden.
The XX – On Hold