Axel Boman (Sämtliche Fotos: Pia Riverola)
Axel Boman gehört in Sachen elektronischer Musik zu den wohl erfolgreichsten Exportschlagern Schwedens. Seinen Durchbruch hatte er mit seinem 2010er Hit „Purple Drank” auf DJ Kozes Pampa. Mit seinem eigenen Imprint Studio Barnhus und Kollaborationen wie Talaboman mit John Talabot hat er sich einen festen Platz in der Szene gesichert.
Als DJ und Producer steht Boman für einen zurückgenommenen, poppigen House-Sound, der durch ungewöhnliche, schräge Stimmungen und besonders durch seinen Humor hervorsticht. Mit Studio Barnhus hat er eine ebenso unverwechselbare Plattform geschaffen, die sich durch starke Acts wie Kornél Kovács oder Bella Boo auszeichnet und wohl das einzige Clublabel ist, das schon mehrmals eine Compilation mit Weihnachtsliedern veröffentlicht hat.
Im April kamen von Boman gleich zwei Alben. GROOVE-Autor Malte Scheibe hat mit dem Schweden über die Entstehung dieses ambitionierten Projekts gesprochen, für das Artwork und ein begleitender literarischer Text ebenso wichtig sind wie die Musik. Außerdem erzählt Boman von der kreativen Bubble in Stockholm, die ihn inspiriert, und erklärt, wie es ist, als frischgebackener Vater für Crowds zu spielen, die meistens eine Generation jünger sind als er.
Auf deinen neuen Alben hast du mit Baba Stiltz, Bella Boo, Man Tear, Miljon, Kristian Harborg und Off-The-Meds-Frontmann Kamohelo zusammengearbeitet. Durch diese vielen Features wirkt es, als hättest du gar nicht so viel Zeit alleine im Studio verbracht. Die Musik klingt eher, als hättest du mit deinen Freund*innen und Kolleg*innen eine gute Zeit gehabt. Wie ist der Entstehungsprozess der beiden Alben verlaufen?
Obwohl ich viele Leute feature, ist der Beruf des elektronischen Musikers ein einsamer. Es sind endlose Stunden, in denen du nur Material verarbeitest und experimentierend im Studio sitzt. Vielleicht bist du mal einen Tag mit einem*r anderen Künstler*in im Studio, aber dann vergehen weitere sechs Tage, in denen du alleine versuchst, alles zu einem sinnvollen Ergebnis zu verarbeiten. Das war für mich also immer noch ein einsamer Prozess, obwohl ich versucht habe, so viele Leute wie möglich mit einzubeziehen, weil ich die Einsamkeit im Studio nicht wirklich mag. Ich mag sie eigentlich überhaupt nicht.
„Am Anfang wollten wir sogar drei Alben auf einmal veröffentlichen, ohne Promo – bam.”
Wie hast du mit den Leuten im Einzelnen zusammengearbeitet?
Zwei meiner wertvollsten „Bandmitglieder” [zeigt Gänsefüßchen], wenn man so will, waren bei diesem Projekt Erik [Lavesson, d.Red.] und Robin [Ekemark], die die Art Direction und das Design gemacht haben. Ich betrachte sie mehr als die anderen als Bandmitglieder. Robin war von Anfang an dabei, und Erik holten wir dazu, als wir gemerkt haben, dass wir beide zu lange in verschiedene Richtungen gelaufen sind. So konnten wir uns gar nicht finden. Also haben wir ihn hinzugezogen, um uns zu helfen und zu bestimmen, was wir eigentlich tun. Das ist auch der Grund, warum ich sie mit ihrer Arbeit am ehesten als Bandmitglieder sehe.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, zwei Alben zu machen? Oder ist es ein Doppelalbum?
Es sind zwei Alben, die zur gleichen Zeit erscheinen. Bei der Vinyl-Version bekommt man beide Alben in einem Paket. Ich wollte das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, denn wenn es um Vinyl geht, möchte ich, dass es für die Leute so zugänglich wie möglich ist. Es soll kein Luxusprodukt sein. Ich möchte, dass man die Platten spielt und nicht wie eine Schmuckschatulle ins Regal stellt und nie öffnet. Aber ich wollte das Ganze auch zu einer Art Design-Herausforderung für Erik und Robin machen. Ich sagte zu ihnen: „Ich habe die ganze Musik auf drei Platten gepresst, jetzt seid ihr dran, herauszufinden, wie man das cool präsentiert.”
Warum überhaupt so viel Musik auf einmal?
Der eigentliche Grund, warum ich zwei Alben auf einmal herausbringen wollte, ist der, dass es mich provoziert, wie Labels heutzutage, auch mein eigenes, die Art und Weise kopieren, wie die Majors Musik veröffentlichen. Dass man eine Single veröffentlicht, eine zweite Single und dann kommt das Album und dann das Video und dann die Mixe und so weiter und so fort.
„Deshalb besagt die Legende, dass es auf Island noch einige wilde Elefanten gibt.”
Auf diese traditionelle Weise?
Ja, das ist überhaupt nicht innovativ. Als ich mit elektronischer Musik aufgewachsen bin, war der Produzent anonym. Es gab seltsame Labels, keine Gesichter der Artists und lauter komische Namen. Niemand wusste, was was war – es war alles viel mysteriöser, und das war cool. Das war etwas anderes, das war Anti-Majorlabel. Also dachte ich mir: Jetzt, wo ich eine eigene Plattform habe, möchte ich mit den Formaten herumspielen.
Indem du so viel Musik auf einmal rausbringst?
Am Anfang wollten wir sogar drei Alben auf einmal veröffentlichen, ohne Promo – bam. Die tauchen einfach auf und stehen plötzlich irgendwo im Plattenregal. Die Leute wissen nicht, was sie davon halten sollen, Spotify kann die Tracks nicht in die Playlists einordnen und so weiter. Ich wollte es der Industrie ein wenig schwer machen. So nach dem Motto: Scheiß drauf, lass’ uns Spaß damit haben. Weil ich es kann, das ist der Hauptgrund dafür. Und um zu sehen, was passiert, wenn man so was macht. Ich vermisse dieses Experimentieren. Nicht nur im musikalischen Sinne, sondern auch in dem Sinne, wie man das Produkt oder was auch immer erlebt.
Du hast Erik Lavesson bereits erwähnt: Was ist das für ein Text, den er geschrieben hat? Ein Gedicht? Was hat er für Anstöße gegeben?
Das ist eine Kurzgeschichte. Eine der Ideen, die Erik hatte, als er in das Projekt einstieg, war, uns verschiedene Filme, Kunstwerke und Videos zu zeigen und Geschichten zu erzählen. Er sagte zum Beispiel: „Arbeitet mit diesem Film, ich weiß nicht, warum, aber ich denke immer wieder an diesen Film.” Und er zeigte uns einen Film namens Quest for Fire aus dem Jahr 1981. Der Film spielt in der Steinzeit, vor etwa 80.000 Jahren oder so. Dieser verrückte französische Regisseur, [Jean-Jacques Annaud], drehte damals einige Szenen auf Island. Er ließ Zirkuselefanten einfliegen, die sie dann als Mammuts verkleideten und im Anschluss auf Island zurück gelassen haben. Deshalb besagt die Legende, dass es auf Island noch einige wilde Elefanten gibt.
Wie habt ihr auf dem Album damit gearbeitet?
Für die Produktion des Films haben sie damals eine fiktive Sprache erfunden, so, wie sie dachten, dass Steinzeitmenschen sprechen. Das ganze wurde von Anthony Burgess geschrieben, der auch A Clockwork Orange verfasst hat. Wir dachten: „Scheiße, das ist so verrückt und so gut, das gibt uns ein schönes Mindset fürs Kunst- und Musikmachen. So hat uns der Film geholfen, das Projekt zu finalisieren, im Sinne von: „Okay, lass’ uns diese Tracks wegnehmen und dies und das.”
„Das ist dieser kleine Moment auf dem Floor, den man nicht wirklich greifen kann, dem man immer nur nahekommt, wenn etwas gut ist.”
Und die Geschichte von Erik, hat die mit dem Film zu tun?
Seine Geschichte ist ein fiktives Tagebuch von dem Filmset damals. Als würde man das Tagebuch des Regieassistenten am Set lesen. Das hat Erik sich ausgedacht. Das ist ein nettes und seltsames easter egg für jeden, der ein wenig tiefer in die Entstehung dieser Platten eintauchen möchte. Wir haben sogar ein kleines Booklet gemacht. Man kann die Musik aber auch einfach auf Spotify genießen – wie auch immer man will. Oder sich die Musik gar nicht anhören und nur die Geschichte lesen. Die Einzelteile korrespondieren miteinander, aber sie können auch für sich selbst stehen. Alles wird zum Gefäß für das andere. So wie die Musik zum Gefäß für die Kunst wird und andersherum.
Ich habe aber noch nicht verstanden, wie der Film dir geholfen hat, das Album fertig zu stellen.
Dieser Regisseur ist nach wie vor ein faszinierender Typ mit einer total experimentellen Einstellung zur künstlerischen Arbeit. Es ist gut, diese Inspirationen im Kopf zu haben, auch wenn es nicht wirklich etwas mit dem Song zu tun hat, an dem ich gerade arbeite. Vielleicht ist es einfach ein guter Geisteszustand, und dann habe ich den richtigen Anstoß, um den Song fertig zu machen.
Wie ist das Cover entstanden?
Ich bin immer sehr stark in den Prozess involviert. Ich delegiere aber auch gerne an Menschen, die in ihrem Fach sehr gut sind. Die wissen, was auf dem Gebiet des Grafikdesigns oder der Typografie relevant ist. Manchmal lege ich selbst Hand an, wenn es um Plattencover geht, vor allem wenn wir Sachen für Studio Barnhus machen. Aber am liebsten bin ich einfach der A&R des Ganzen. Dinge zusammenzubringen – etwa die Musik von Bella Boo mit dem Grafikdesign von einem Freund von mir hier aus Stockholm –, ist das, was ich am liebsten mache, wenn ich nicht gerade an meinen eigenen Sachen arbeite. Das macht mir wirklich viel Spaß. In gewisser Weise habe ich mir Studio Barnhus immer als eine Art Kunstgalerie vorgestellt. Und ich bin der Kurator.
Auf dem Cover sieht man die Silhouetten der Elefanten – bezieht sich das auf den Film?
Ja, das hat auf jeden Fall etwas damit zu tun, dass der Film reinkam. Und mit dieser Geschichte der Elefanten, die auf Island zurückgelassen wurden, verkleidet als Mammuts. Diese ganze Sache ist so bizarr. Dann aber auch dieser kleine Ton-Elefant und diese naive Kunst, gemischt mit einem punkigen Collage-Stil. Ich weiß nie, wo Robin landen wird, wenn er etwas anfängt.
Wie sieht dann das Briefing aus?
Ich höre ein paar Tage nichts von ihm, und irgendwann kommt er an. In der Zeit, in der er nicht am Schreibtisch war, hat er Bäume besprüht, Lichter aufgestellt, Fotos gemacht, die dann wieder eingescannt, ausgedruckt und Dinge ausgeschnitten. In diesem Fall hat er einen kleinen Lehm-Elefanten gefunden, ihn aus verschiedenen Richtungen gefilmt und das Resultat dann ausgedruckt. Er ist ein sehr praktischer Künstler, und bei seinen Entwürfen sitzt er wirklich nur selten ausschließlich vor dem Computer. Ich kann auch nicht für ihn sprechen, aber ich denke schon, dass es die Elefanten aus dem Film sind, die er meint. Er bezieht sich auch auf die Entstehungsgeschichte des Menschen im Allgemeinen. Im Film geht es ja darum, dass die Menschen das Feuer gefunden haben, aber nicht wissen, wie sie es selber entfachen. Also versuchen sie, es stets am Brennen zu halten.
Metaphorisch betrachtet, was ist das Feuer für dich?
Das ist dieser kleine Moment auf dem Floor, den man nicht wirklich greifen kann, dem man immer nur nahekommt, wenn etwas gut ist. Du kannst dieses Gefühl in dir spüren, und dann ist es wenig später schon wieder vergangen.
„wenn ich mit DJ Koze gespielt habe, hat er manchmal einfach den Track geloopt und ist dann auf der Toilette verschwunden. Dann lief fünf Minuten lang nur dieser Loop.”
Und wie sieht es bei der Musik aus, was waren da die Inspirationen?
Ich habe definitiv versucht, mehr zu forschen, vielleicht sogar in Richtung Aphex-Twin-Sound. Seine trancige Diskografie und die von Orbital sind eine gute Referenz. Es ist aber auch eine Art von eskapistischer Verträumtheit, mit der ich schon immer gearbeitet habe, die ich diesmal noch tiefer erforscht habe. Diesmal hatte ich das Gefühl, mich ein bisschen mehr darauf konzentrieren zu wollen. Diese Art von Welt, wo deine Augen, high von Ecstasy, nach innen rollen. Ein Gefühl der Entfremdung von der eigenen Innenwelt. Das ist definitiv etwas Neues für mich, mich da in die Tiefe zu wagen. Ich glaube, das Album-Format hat mir geholfen, mir das zuzutrauen. Und dank Robin und Erik habe ich mich auch getraut, das durchzuziehen. Es fühlte sich eher wie ein Soundtrack zu etwas an, von dem ich nicht weiß, was es ist, das aber Sinn für mich ergibt.
Die Alben tragen die Titel Quest for Fire und Luz. Quest for Fire bezieht sich auf den Film. Woher kommt Luz?
Luz ist der Name meiner Tochter, die am 15. April, dem Tag der Veröffentlichung, ein Jahr alt wurde. Ich habe versucht, dieses intensive erste Lebensjahr zu würdigen und das Album möglich zu machen, während sie gerade erst auf die Welt gekommen ist und wir noch dabei sind, uns an diesen neuen Lebensabschnitt zu gewöhnen. Das ist alles realer als je zuvor. Plötzlich steht man vor seiner tatsächlichen Bestimmung. „Quest for fire” ist ein Satzteil, „Luz” ein Wort. Das klang in meinem Kopf großartig. Das eine könnte eine Frage sein, das andere die Antwort darauf. Es war ein guter Motor für das Projekt.
Wie hat das Vatersein deine Sichtweise auf die Musik verändert?
Ich habe es satt, mich hinter Ironie zu verstecken. Jetzt ist die Zeit für echte Romantik – wahrhaftig und großzügig. Etwas anderes kann ich gerade nicht sein. Ich will nicht mehr albern sein. Ich glaube, mein letztes Album vor zehn Jahren, Family Vacation, war eher witzig gemeint. Das waren eher lustige Titel, alles war alberner. Obwohl ich schon immer todernst beim Musikmachen war. Ich habe das nur lustig präsentiert. Ich war schon immer ernst, aber auf eine lustige Weise.
Die besten Comedians sind die, die ihre Arbeit wirklich ernst nehmen.
Für mich ist die beste Komödie immer die absurde, wenn es überdreht wirkt, wenn es schräg wird.
Ein Witz muss nicht immer wie ein Witz erzählt werden. Wenn es zum Beispiel um humoristische Einlagen in DJ-Sets geht, gibt es eine große Bandbreite an Dingen, die man einbauen kann.
Wenn ich zum Beispiel mit DJ Koze gespielt habe, hat er manchmal einfach den Track geloopt, ist dann auf der Toilette verschwunden, war fünf Minuten weg, und es lief nur dieser Loop. Nur ein leerer Loop, von dem er auch noch die Kick rausgedreht hatte. Er macht das auf eine geniale Weise. Das baut Spannung auf, und jeder fragt sich: „Was passiert hier und soll das so sein oder stimmt etwas nicht?” Und dann kommt er einfach zurück, lässt den Loop los und die Party geht weiter. Das ist eine der besten Arten von Humor. Aber vieles, was DJ Koze macht, kann nur er machen. Vor allem in Deutschland muss es besonders schwierig für ihn sein, weil jeder etwas Unerwartetes erwartet.
Die erste Veröffentlichung von Studio Barnhus hieß: Good Kids Make Bad Grown Ups. Karrieremäßig seid ihr ja schon ziemlich lange erwachsen. Welche Wendungen hat dein Leben seit deinem Durchbruch mit „Purple Drank” und dem Aufstieg zu einem internationalen Künstler genommen?
In einer Welt, in der man oft in Clubs und auf Festivals spielt, wo jeder 20 ist, ist es gar nicht so einfach, älter zu werden. Aber die Jahre vergehen, und der Abstand zu den Leuten wird größer. Man wird aber auch besser, in dem, was man tut, entwickelt eine andere Haltung zu den Dingen. Wenn ich auf die Person zurückblicke, die ich war, als wir „Purple Drank” machten, würde ich sagen, dass ich heute ein anderer Mensch bin. Es ist ebenso traurig wie aufregend, älter, besser und zum Teil auch ernster zu werden.
„Bleib einfach stehen, denn Trends kommen und gehen. Bevor du es merkst, bist du cool und dann wieder nicht.”
Was für ein Mensch warst du in der Zeit, als alles losging?
Purple-Drank-Axel hat davon geträumt, ein Release zu haben, seine Musik auf Vinyl herauszubringen, irgendeine Art von Anerkennung zu bekommen und von dem leben zu können, was er tat. Solche grundlegenden Dinge haben damals eine größere Rolle gespielt. Jetzt habe ich das Gefühl: „Wow, ich habe meine eigene Plattform.” Damit geht eine gewisse, teils stressige Verantwortung einher. Es ist aber auch lohnend, weil man sich so Träume erfüllen, mit Dingen rumexperimentieren und ein echter Künstler werden kann. Aber ich fühle mich immer noch wie ein Kind, wenn es darum geht, wie ich arbeiten will und wie ich mit Musik und deren Kontexten herumspiele.
Wie sieht das beim Auflegen aus?
In dieser Hinsicht bin ich kein bisschen erwachsen geworden. Aber ich bin auf eine Weise älter geworden, dass ich mich frage, ob ich die Wünsche der jungen Leute auf den Floors heute überhaupt noch verstehen kann. Dann erinnert man sich daran, dass es das Tanzen schon seit Tausenden von Jahren gibt. Es kommt darauf an, was man daraus macht. Es geht nicht darum, was der wöchentliche Techno-Trend ist. Du kannst nur, was du kannst.
Wie connectest du dann mit den jungen Crowds?
Eine Sache, die ich gelernt habe, ist: Bleib einfach stehen, denn Trends kommen und gehen. Bevor du es merkst, bist du cool und dann wieder nicht. Je weniger du dich um diesen Scheiß kümmerst, desto mehr arbeitest du und liebst, was du tust. Das ist das Beste. Klammer dich nicht an Trends fest, sondern bleib einfach stehen.
Wenn ich an Trends denke, driften meine Gedanken zu Trance, der immer noch ein großes Revival erlebt. Und das bringt mich zu „Edgeware Rd” – meinem Lieblingstrack auf Luz.
Ja, das ist ein tranciges Stück, aber auf die Art und Weise, wie Orbital Trance sein können oder sogar die Chemical Brothers. Sie haben diese Art von Musik gemacht, ohne sich auf ein bestimmtes Genre festzulegen.
Als du vorhin über deine aktuelle Lebenssituation gesprochen hast, sagtest du, es sei Zeit für echte und wahre Romantik, war das gesellschaftlich oder privat gemeint?
Das war auf mich bezogen. Ich glaube, der Purple-Drank-Axel war viel nervöser oder unsicherer. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich nichts zu verlieren habe, wenn ich einfach ehrlich bin. Ich kann damit leben, dass die Leute mich nicht mögen oder nicht meiner Meinung sind oder nicht fühlen, was ich zu vermitteln versuche. Deshalb denke ich, romantisch zu sein, ehrlich zu sein, das sind Dinge, die schwererfallen, wenn man jünger ist. Man will cool sein. Jetzt denke ich, „Scheiß drauf!”, damit bin ich fertig.