Das E-Werk, Location des Pallas-Events (Foto: Christian Jung)
Gefährdung der Gäste beim Einlass, eine unübersichtliche Garderobensituation, die mit Diebstählen einherging, zwielichtiges Securitypersonal, ewige Wartezeiten vor Floors und ein ungenügender Umgang mit den eigenen Versäumnissen im Nachhinein – diese Vorwürfe muss sich Pallas, ein mehrtägiger Rave im Berliner E-Werk, von enttäuschten Besucher*innen nach wie vor anhören.
Wie ein Mitglied des Kollektivs Pallas Victims, das die Beschwerden von Partygästen sammelt und archiviert und die Veranstalter schon kurz nach dem misslungenen Rave mit einem ausführlichen offenen Brief konfrontierte, mitteilt, bleiben die versprochenen Entschädigungen weiterhin größtenteils aus. Weiter haben die Veranstalter ihre Homepage inzwischen gelöscht und reagieren nicht mehr auf Nachfragen. Der Ankündigung, dass jede*r Besucher*in vollumfängliche Rückerstattungen erhalten werde, kam die Ceres Innovation Berlin GmbH, die für das Pallas-Konzept verantwortlich ist, nicht nach.
Unter der Mailadresse pallasvictims@gmail.com melden sich nach wie vor Personen, die auf ihre Entschädigung warten. Von Seiten von Pallas erfolgten auf verschiedenen Kanälen anonyme und widersprüchliche Aussagen zum Stand der Rückzahlungen, öffentliche Statements wurden gelöscht. Nach weiterer Kritik verwiesen die Veranstalter gegenüber Pallas Victims auf einen angeblichen Dialog mit der Berliner Clubcommission: „Wir haben uns entschlossen, den restlich Vorgang durch die Clubcommission einzuleiten und mit denen den restlichen Ablauf durchzugehen.” (sic!)
Der Interessenverband der Berliner Clubs stellte gegenüber Pallas Victims klar, dass er nur als Vermittler auftreten könne und die Prüfung von Unterlagen oder dergleichen nicht vorgesehen sei. Die Kommunikation von Pallas sei ohne die Zustimmung der Clubcommission geschehen. Der Veranstalter solle selbst die Verantwortung für seine Fehler übernehmen, eine Rückerstattung der Tickets sei selbstverständlich. Von Pallas getätigte Aussagen wie „Zudem sind wir bemüht, mit jedem betroffenen Gast in Kontakt zu treten oder stehen bereits mit ihnen in Kontakt.” (sic!) scheinen nicht der Wahrheit zu entsprechen.