Grafik: Booking United
Mittlerweile hat wohl jeder mitbekommen, dass Kulturschaffende durch die Coronakrise vor große finanzielle Herausforderungen gestellt werden. Die schwierige Situation wird allerdings keineswegs einfach so hingenommen. Stattdessen haben sich verschiedene Initiativen gebildet, die finanzielle Unterstützung und zusätzliche Aufmerksamkeit für Institutionen und Beteiligte generieren. Die Berliner Clubcommission leistet beispielsweise wichtige Arbeit, um das Überleben der vielen Clubs und Mitarbeiter*innen innerhalb der Szene zu gewährleisten.
Vor zwei Wochen gründete sich Booking United – eine Interessengemeinschaft aus der Musikwirtschaft, die sich als Vertreter der Berliner Agent*innen, DJs und Live-Acts versteht. Ziel der Initiative ist es, die Politik zu gezielterem Handeln zu bewegen. In einem offenen Brief beschreiben die Initiator*innen die Situation, in der sich die Branche befindet, und präzisieren ihre Bedeutung für die Stadt Berlin. Zudem werden Forderungen nach finanzieller Unterstützung für freie Künstler*innen und Booker*innen aufgestellt. Rund 60 Agenturen mit Sitz in der Hauptstadt, die insgesamt über 1000 DJs und Live-Acts vertreten, beteiligen sich an der Initiative.
Anja Schneider repräsentiert innerhalb von Booking United die Seite der Artists: „Keiner hat daran gedacht, wer eigentlich die Clubs bespielt und wer eigentlich dahinter steckt – die Agent*innen, die das alles möglich machen. Ich glaube, das wird manchmal gar nicht gesehen, was die für eine große Rolle für den Kulturstandort Berlin spielen.” Das Land habe zwar teils schon richtig agiert, allerdings habe man die freien Künstler*innen bislang weitestgehend übersehen: „Wir wissen alle, warum die Leute nach Berlin kommen. Die kommen, um auszugehen und Musik zu hören.”
Dass dieses Bewusstsein auch in der Politik angekommen ist, bestätigt Markus Nisch von Booking United: „Wir werden ernst genommen. Wir werden für das kulturelle Leben und für den Tourismus als sehr wichtig empfunden. Am Nachtleben hängen ja auch viele andere Bereiche mit dran, wie die Gastronomie oder die Hotellerie. Ohne uns würde der Tourismusbranche in Berlin ein ganz großes Stück fehlen.”