Der schottische House-DJ Jackmaster starb am vergangenen Samstag im Alter von 38 Jahren auf Ibiza. Das teilte seine Familie in einem Instagram-Post mit. Wir haben Reaktionen zusammengetragen.
Jackmaster, bürgerlich Jack Revill, starb an den Folgen einer Kopfverletzung. Im Nachruf schreiben seine Familie und Angehörigen, dass seine tiefe Wirkung auf die Welt der Tanzmusik noch lange Relevanz haben und weiterhin inspirieren wird: „His talent for blending genres and delivering electrifying DJs sets and productions earned him the respect and admiration of peers and fans across the globe.”
Bereits mit 14 Jahren arbeitete Jackmaster beim Glasgower Plattenladen Rubadub, wo er das Fundament für seine Weltkarriere legte. Nachdem er sich in der Glasgower Szene nach und nach einen Namen gemacht hatte, galt er schon bald darauf als einer der gefragtesten DJs der Welt und spielte konstant international. Besonders die Vielseitigkeit und Kreativität seiner Sets wurden oft gelobt und ließen ihn herausstechen. Diese waren immer von einem Überraschungsfaktor geprägt. Er selbst äußerte sich dazu wie folgt: „I don’t think about music in terms of genre, I think about it in terms of energy levels.”
2018 veränderte ein Skandal Jackmasters Karriere. Auf dem Festival Love Saves The Day belästigte er unter dem Einfluss der Droge GHB mehrere Mitarbeiterinnen sexuell. Revill entschuldigte sich öffentlich und konsultierte professionelle Hilfe, um seinen Konsum unter Kontrolle zu bekommen. Seine öffentliche Wahrnehmung litt dennoch unter dem Vorfall.
Jackmaster produzierte und veröffentlichte selbst keine Musik, gründete aber mehrere Kollektive und Labels, unter anderem Numbers. Hier veröffentlichte er Werke von Künstler:innen wie zum Beispiel SBTRKT, Jessie Ware und SOPHIE.
Viele Künstler:innen wie Skream, Annie Mac, Disclosure, Nightwave, Optimo und Damian Lazarus bekundeten auf Instagram ihr Beileid. Skream teilte mehrere gemeinsame Fotos mit Revill. Er sei immer noch sprachlos über den plötzlichen Tod und beschreibt die Verbindung der beiden Künstler als „Seelenverwandtschaft”. Annie Mac schreibt in ihrem Kondolenzpost, dass Jackmaster einer der besten DJs in Großbritannien war. Sie betont außerdem seine offene, freidenkende Art. Jackmasters großen Einfluss erwähnen auch Disclosure in ihrem Post: „Die Szene wird ohne dich niemals dieselbe sein.” Sie beschreiben Jackmaster als Inspiration und Pionier.
Auch das Glasgower DJ-Duo Optimo äußerte sich und charakterisierte Revill wie folgt: „He was A LOT. He had to be. That was him”. Außerdem teilten die beiden eine seiner Lieblings-Platten. „Der WAHRE Chicago-Sound, der uns verband”, schreiben Optimo dazu.
Midland schrieb: „Jack trug die Erwartungen vieler Menschen auf seinen Schultern, auch seine eigenen. Diese Erwartungen erschufen einen Panzer und eine Persona, die seiner wahren Persönlichkeit oft im Weg stand: Er war ein feinfühliger Mann mit einem großen Herz, der Musik einfach liebte und sie gerne mit Menschen teilte.”
DJ Heidi schreibt unter ihrem Post: „Er hatte einige Scheiße in seinem Leben zu bewältigen. Dass es nun so früh endet, nachdem er endlich wieder auf die Beine gekommen ist, lässt uns alle mit gebrochenen Herzen zurück.” Auch in den Kommentaren der Posts zu seinem Tod bekundeten viele weitere DJs wie Peggy Gou, Amelie Lens, BICEP, Ellen Allien und Diplo ihr Beileid. „You’re gonna live forever”, lautet der Kommentar seines früheren Idols Diplo.
2016 interviewten wir Jackmaster ausführlich. Den Text findet ihr hier.