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Europäischer Drogenbericht 2024: So verändert sich das Konsumverhalten in der EU

In Europa werden immer häufiger synthetische Substanzen konsumiert. Das geht aus dem aktuellen Europäischen Drogenbericht hervor, der sich auf das Jahr 2022 bezieht. Verändernde Konsummuster und neue Drogenmischungen stellen außerdem Gesundheitsrisiken dar, so die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA).

Mindestens 6.392 Todesfälle konnten in der EU 2022 auf eine Drogenüberdosis zurückgeführt werden. Das entspricht 22,5 Toten pro einer Million Einwohner:innen unter den 15- bis 64-Jährigen. Die meisten Drogentode kommen aus Deutschland. 1.631 Fälle sind für 2022 dokumentiert, über 80 Prozent davon waren Männer.

Ein besorgniserregender Trend stellt der kombinierte Konsum von Opioiden und Benzodiazepinen dar, der das Risiko von Überdosierungen erheblich erhöht. Diese verschreibungspflichtigen Schlaf- und Beruhigungsmittel wurden in mehreren Ländern, darunter auch Deutschland, bei der Mehrheit der Überdosierungen festgestellt.

Konsum von Kokain und synthetischem Heroin nimmt zu

Neben Cannabis gehört Kokain EU-weit zu den am meisten konsumierten Drogen. 20 Prozent der drogeninduzierten Todesfälle sind auf Koks zurückzuführen. Ein Konsumtrend, der sich auch bei den Zollbehörden bemerkbar macht: 2022 wurden in der EU über 323 Tonnen Kokain beschlagnahmt.

Auch synthetische Opioide, insbesondere Nitazene, werden zu einem immer größeren Problem. Sogenanntes synthetisches Heroin hat vor allem in Ländern wie Estland und Lettland zu einem starken Anstieg von Todesfällen geführt. Diese Entwicklungen könnten eine Folge der drastischen Reduzierung der Opiumproduktion in Afghanistan sein, die auf ein Verbot durch die Taliban zurückgeht. Expert:innen warnen, dass eine zukünftige Heroinknappheit zu einer verstärkten Verbreitung synthetischer Opioide führen könnte. Das würde neue Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit und die Strafverfolgung darstellen.

Was die EU tun will

Um die Verbreitung synthetischer Opioide in Europa zu bekämpfen, sollen nationale Maßnahmen unterstützt und internationale Zusammenarbeit verstärkt werden. Technische Hindernisse zur Herstellung sind gering, daher sind Maßnahmen zur Verhinderung großangelegter Produktion in der EU nötig. Zudem soll mehr Geld in Forschung investiert werden, um bestehende Maßnahmen an neue Herausforderungen anzupassen.

Der Drogenbericht kommt 2024 zum letzten Mal von der EMCDDA. Ab Anfang Juli 2024 wird die Beobachtungsstelle zur offiziellen EU-Drogenagentur. Sie soll mehr Befugnisse und Handlungsspielraum bekommen, um gegen das zunehmende Gefahrenpotenzial vorzugehen.



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