Die Techno-Größe Jochem George Paap, bekannt als Speedy J, machte in seiner 30-jährigen Karriere nicht nur als DJ, sondern auch als Musikproduzent auf sich aufmerksam. Seit 1989 veröffentlichte der Niederländer neun Studioalben und zahlreiche EPs, seit 2016 vor allem auf seinem eigenen Label Stoor. Dass sein Interesse dabei nicht nur auf den Dancefloor begrenzt war, zeigte schon sein Debüt-Album Ginger, das 1993 auf Richie Hawtins Label Plus 8 sowie in der Reihe Artificial Intelligence von Warp erschienen ist. Im Geist der IDM versuchte Speedy J, dem Zuhören von elektronischer Musik ebenso einen angemessenen Platz zu geben.
Auch wenn sich die Titel seiner Charts von 2009 vornehmlich im Four-to-the-Floor-Rhythmus zusammengesellen, zeigen sich immer wieder interessante und experimentelle Klangmodulationen, wie beispielsweise in „Maggie’s Toy 1” von Collabs feat. Chris Liebing & Speedy J. In Strix von Tommy Four Seven sticht vor allem die wabernde Bassline heraus, die sich zwischen der Kick im Auf und Ab wie ein schweres Tier nach vorne schleppt. Neben Speedy J selbst sind andere altbekannte Namen aus der Szene wie Ben Klock vertreten. Wer die minimalistische Zusammenstellung im Ganzen abspielt, kann den Eindruck bekommen, einen abgestimmten Mix zu hören.