Drei Türsteher des Berliner KitKatClubs sollen der rechtsextremen Szene angehören. Dies geht aus einem detaillierten Bericht der antifaschistischen Rechercheplattform EXIF – Recherche & Analyse hervor, der am 20. Dezember erschienen ist. Nun hat sich KitKat-Betreiberin Kirsten Krüger zu den Anschuldigungen in der taz geäußert.
Die EXIF-Recherche startet mit der Beobachtung eines rechten Kampfsport-Events namens „Kampf der Nibelungen”. Dort sichtete man mehrere Personen, die sich der rechten Hooliganszene des BFC Dynamo, einem Fußballverein aus dem Berliner Ortsteil Alt-Hohenschönhausen, zuschreiben. Im weiteren Verlauf des Artikels wird klar, dass auch drei Türsteher des sexpositiven Nachtclubs KitKat Teil dieses Kreises sind.
Das rechte Netzwerk unterteilt sich in verschiedene Bereiche. Kampfsport, Hooliganismus, die Kleinpartei „Der III. Weg”, aber auch Tätigkeiten in der Security-Branche.
Auf einem Bild posieren Mark F. und Maik P. vor dem KitKat in T-Shirts mit dem Aufdruck „KKC-Korps”. KKC steht hierbei für „KitKatClub”. Mark F., so geht aus dem Recherchebericht hervor, ist als Teil der rechten Hoolszene des BFC Dynamo bekannt. Sein Freundeskreis soll weitere bekannte Namen des rechten Milieus einschließen. Dazu gehört auch Maik P. Dieser wird als Dreh- und Angelpunkt der aktiven Hoolszene des BFC beschrieben. Zudem wurde P. in der Vergangenheit wegen Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz verurteilt. Außerdem saß P. wegen Handels mit Betäubungsmitteln in Untersuchungshaft.
Auch Robert M., genannt „Spike”, wird als Türsteher des KitKatClub mit dem rechten Netzwerk in Verbindung gebracht. M. ist Kampfsportler, Gym-Besitzer und Headcoach anderer Kampfsportler, die dem rechten Umfeld angehören. In dem Recherchebericht sieht man ihn auf Fotos mit Kleidung der Marke Thor Steinar, die in der Neonazi-Szene beliebt ist.
Die Betreiberin des KitKat Club, Kirsten Krüger, erklärte nach Anfrage der taz, dass Mark F. als Security-Unternehmer im KitKat arbeitet und selbst Mitarbeitende beschäftigt. Frühere Aktivitäten in der Hoolszene des BFC seien ihr bekannt. Zu den aktuellen Recherchen äußerte sie sich nicht. Robert M. soll hingegen nur aushilfsweise eingesprungen sein. Bei beiden seien ihr keine besonderen politischen Neigungen aufgefallen. Maik P. kenne Krüger nicht persönlich, auch er soll nur ein paarmal ausgeholfen haben.
Der KitKatClub steht nicht zum ersten Mal in der Kritik. Der Einlass von Till Lindemann im Juli 2023, der damit verbundene Umgang sowie Defizite in der Awarenesspolitik wurden heftig diskutiert. 2022 gab es außerdem Kritik wegen des Bookings des Querdenkers Captain Future.