Sara Abdel Hamid alias Ikonika gehört zu den herausragenden Breakbeat-Künstler:innen Londons. Vielleicht, weil es ihr wie kaum jemandem sonst gelingt, im selben Atemzug radikal frei zu experimentieren und gleichzeitig den Floor zu bedienen. Als Act des stilprägenden Labels Hyperdub war es zunächst ihr Debütalbum Please/ Simulacrum im Jahr 2008, das Aufsehen erregte. Im Gegensatz zum gängigen Dubstep-Duktus jener Zeit zeigte dieses auch fröhlichere Seiten und erinnerte daran, dass das Genre auch jenseits der üblichen emotionalen Temperaturen funktionieren kann.
Auch für die GROOVE ist Ikonika ein unverzichtbarer Name. 2017 war sie Gast in unserem Podcast. Damals reflektierte sie ihre musikalischen Einflüsse, zu denen Hip-Hop und UK Garage gehören. Stilprägungen, die sich naturgemäß bereits in ihren GROOVE-Charts von 2013 finden.
Da fällt das Auge sofort auf „Brighter Dayz”: Ein Klassiker, produziert von den Footwork-Pionieren DJ Rashad, ebenfalls Hyperdub-Act, und DJ Spinn. Da treffen Oldschool-Breakbeats auf House-Chords und -Vocals. Mit hartem, direktem und verzerrtem Techno spricht „Nut Nut” von Fokus Group, einem Projekt der Londoner Veteranen Ben Sims und Paul Mac, für sich. Auch eine Dekade später zeigt sich der Track keineswegs gealtert, sondern immer noch reif für intensive Feier-Momente. „Marble Space”, Marriage Proposals Nummer von der Clapa Coma EP, auch das gehört zu Ikonikas Repertoire, mixt industrielle Fieldrecordings mit einem groovigen House-Beat.
Mit Walton aus Manchester und seinem Track „Frisbee” komplettiert Ikonika ihre Charts mit einem weiteren Namen aus dem Hyperdub-Roster. Mit „Beach Mode” darf in der Selektion natürlich auch ein Stück von ihr nicht fehlen – ein Synth-lastiger Track, der wie auch „Frisbee” 2013 veröffentlicht wurde.