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Die Platten der Woche: Schnelles für den Sommer mit DJ Hyperdrive

DJ Hyperdrives Plattentipps für den Sommer orientieren sich nicht an einem bestimmten Genre. Das BCCO-Mitglied legt den Fokus voll auf schnelle, psychedelische Grooves, die seinem Künstlernamen alle Ehre machen. Deutschrap-Edits, Trance aus Österreich und aufgekratzte Compilations geben den Ton an – und lassen nur einen Schluss zu: Manchmal reicht es doch, wenn es einfach ballert.

Ocirala – I Want To Lick Your Brains EP (Nix)

Ich finde es immer wieder schön, neue Producer zu entdecken, und von Ocirala hab ich vorher noch nichts gehört – ich glaube auch, dass es sein/ihr erstes Release ist. Die I Want To Lick Your Brains EP hat sich direkt in alle meine Sets katapultiert, und das, obwohl sie vom Style her gar nicht so zu dem passt, was ich sonst spiele.

„Track for NIX” ist für mich eigentlich jetzt schon der Track des Jahres, und ich kann mir gut vorstellen, dass ich ihn noch Ewigkeiten hören und spielen werde. Einer von diesen Tracks, die dich sofort auf den Floor katapultieren, wenn du ihn aus der Entfernung hörst. „Gina Doesn’t Love Me Enough” ist der Track auf der EP, den ich diesen Sommer über vermutlich am meisten gespielt habe. Der gesamte Vibe der Platte ist genau, was ich an groovigem Techno so gerne mag. Stripped und simpel, aber trotzdem super mitreißend.

VA – BCCT001 (BCCO)

Ich habe letzten Winter damit angefangen, eine VA für BCCO zusammenzustellen, und weil ich die Tracks alle selbst ausgesucht habe, könnte ich natürlich nicht zufriedener sein. Es war eine interessante Challenge, ein Trance-Release zu basteln, das im Großen und Ganzen immer noch der eher Groove-basierten Identität des Labels entspricht. Ich bin aber der Meinung, dass mir das ganz gut gelungen ist.

Es fällt mir sehr schwer, Favoriten auszuwählen, aber ich finde vor allem DEVs „First Serve” stark, und Faster Horses & Eyerate haben es mit „No Visual“ perfekt geschafft, diese Mischung aus groovigen Basslines und tooligen Techno-Elementen zu kombinieren. Ich hoffe, dass in der Zukunft noch viel mehr solcher Projekte veröffentlicht werden.

Alpha Tracks – Subscription Series (February/June)

Alpha Tracks ist einer meiner Lieblingsproducer im Trance-Bereich. Anfang des Jahres hat er ein Bandcamp-Subscription-Programm gestartet und seitdem jede Woche einen neuen Track für die Abonnent:innen releaset. Natürlich wird einem bei so einem Output nicht jeder Track gefallen, aber die Rate derer, die bei mir genau ins Schwarze treffen, ist erstaunlich hoch.

„February/03” ist ein Track, den ich mal in einem Instagram-Video gehört und seitdem verzweifelt gesucht habe. Als ich ihn dann endlich gefunden habe, hat er mich eigentlich zu jedem Gig begleitet. Ein perfektes Beispiel für emotionalen Trance, der auf der richtigen Anlage definitiv dafür sorgt, dass die Masse tanzt. Für mich eigentlich noch ein Geheimtipp, aber wir wollen mal nicht gatekeepen: „June/03” ist sofort nach dem ersten Hören einer meiner aktuellen Lieblingstracks geworden.

VA – Hot Meal Brigade Vol.1 (Hot Meal)

Diese VA auf dem Label Hot Meal Records von Bad Boombox hat mir den Sommer über immer wieder gute Laune bereitet. Vor allem zwei Tracks sind für mich stark hervorgestochen.

„Feel The Stab” von SHFTR mit seinem langen Break hat die Leute auf dem Floor mehrmals zum Schreien und Jubeln gebracht und sich allein deshalb seinen Platz im Rekordbox-Ehrenordner schon verdient. „Everything and More” von Feenicks ist einfach genau mein Ding. Weiche Synths und eine super unaufdringliche Psytrance-Bassline, die vor sich hingroovet. So sollte Musik doch sein.

Sido – Mein Block (DJ Sonnenbrand Edit)

Keine Ahnung, den Track muss ich einfach mitnehmen. Ich weiß, viele Leute regen sich darüber auf, dass so viele Edits gespielt und produziert werden, aber manche sind’s halt einfach. Ich glaube, aus meiner Generation ist niemand an Sidos „Mein Block” vorbeigekommen, und jetzt so einen schönen, trashy Edit davon ab und zu mal auf dem Floor zu hören, zaubert mir ein dickes Grinsen ins Gesicht.

Dance Music muss meiner Meinung nach nicht immer superanspruchsvoll produziert und aufgelegt werden, manchmal reicht es doch, wenn es einfach ballert, so wie hier. So viele „Woos” aus der Crowd wie dieser Edit bekommt der Durchschnitts-Techno-Track auf keinen Fall.

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