In Antheas Charts von 2013 werden die BPM runtergeschraubt und der Groove aufgedreht! Überraschungen gibt es allerdings kaum. Dafür zeigen die Tracks Einflüsse aus House, Funk und Garage und wie diese Stilrichtungen vor zehn Jahren klangen.
Anthea Marie Nzekwu, besser bekannt unter ihrem Vornamen, ist eine DJ, Produzentin und Labelchefin, die ihre Zeit zwischen London und Berlin teilt. Nachdem sie ihr Studium in den frühen Zweitausendern in London abschloss, spielte die gebürtige Britin zuerst für die Upperclass der Stadt in Hotelbars und gehobenen Restaurants. Im Zuge ihrer regelmäßigen Stöberausflüge in die Plattenläden der Großstadt ergatterte sie einen Job bei Flying Vinyl Records in West-London. Später verkaufte sie Platten bei Black Market Records und endete schließlich bei Phonica, wo sie Alex Celler traf. 2008 machten die beiden dann für den Bass-Music- und Tech-House-Hybrid „The Playmaker” gemeinsame Sache. Seither geht auch ihre eigene Musik bei Phonica über die Theke.
Dann zog Anthea nach Berlin und legte regelmäßig im Club der Visionäre und der Hoppetosse auf. Nachdem sie aus dem gemeinsam mit Dana Ruh gegründeten Label Brouqade Records ausstieg, fing sie bei Partisan an und veröffentlichte selbst auf dem Label. Zuletzt erschien dort 2018 Antheas State Of Mind EP. Bei Partisan hält Anthea regelmäßig Ausschau nach neuen Talenten in der elektronischen Musikszene.
Auch in ihren Charts von 2013 stellt sie dieses ihr angeborene Gespür unter Beweis. Hier finden sich zeitloser House, der vor Charakter nur so strotzt, wie beispielsweise Ricardo Villalobos’ „Hansup”, das Deep House spritzig und verspielt klingen lässt. Auf Emanuele Espositos „Carousel (Anthea D4 Rmx)” rasseln sanft vorbeihuschende Hi-Hats in einem berauschenden Groove zusammen, und butterweiche Beats sorgen auf der Split-EP Symmetrie von Stedi und MP für einen hypnotischen Flow. Die Liste läuft schließlich in gemächlicher Afterhour-Manier mit Fernando Constantinis „Beautiful Reckoning” aus. Kurz zusammengefasst: ein federleichtes, oszillierendes, elektronisches Schnurren.
Antheas Charts und weitere könnt ihr in der Groove-Ausgabe 141 und in unserem Heft-Archiv nachlesen.