Die europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hat in einer neuen Studie die Ergebnisse der Abwasseranalysen auf Drogenrückstände im Jahr 2022 veröffentlicht.
Etwa ist in Berlin der Kokainkonsum in den vergangenen fünf Jahren um 58 Prozent gestiegen. Damit ist Berlin deutschlandweit auf Platz eins, in Europa auf Platz 16. Allerdings wurde Frankfurt am Main nicht untersucht. Die Stadt nahm in anderen Studien die Spitzenposition ein.
Bei Crystal Meth liegt die Hauptstadt deutlich hinter Chemnitz, Dresden, Erfurt und Magdeburg. Bei MDMA ist Berlin trotz eines Rückgangs von 20 Prozent an der Spitze. Bei Speed liegt Berlin auf Platz vier – hinter Saarbrücken, Dülmen und Dortmund.
Seit 2011 führen Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Forschungsbereichen in über 100 europäischen Städten Studien durch, um den Drogenkonsum zu erforschen.
Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass Kokain besonders im Süden und Westen der EU konsumiert wird. Auffällig sind hier Städte in Belgien, den Niederlanden, Portugal und Spanien.
Amphetamine sind europaweit verbreitet, aber primär in den nördlich und östlich gelegenen Städten Europas in höherem Maße messbar. Dazu zählen Städte in Schweden, Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Finnland.
Die größten MDMA-Rückstände im Abwasser fand man in Belgien, Tschechien, den Niederlanden, Spanien und Portugal.
Neben den geographischen Unterschieden der Drogenrückstände im Abwasser sind außerdem zeitliche Muster zu erkennen. So ist in den meisten Städten die gemessene Menge an Kokain, Ketamin und MDMA am Wochenende höher als unter der Woche. Im Gegensatz dazu verteilt sich die Menge von Amphetaminen, Cannabis und Methamphetamin gleichmäßiger über die Woche.
Auf einer interaktiven Karte kann man die erhobenen Daten der verschiedenen Drogen nach Jahreszahl und Stadt anschauen.