Elkka – An Hour of Warmth and Rejuvenation Vol. 5 (Rinse FM)

elkka rinse FM

Wie ein Schluck heißer Tee, der den frierenden Körper wärmt, und gleichzeitig wie die ersten Sonnenstrahlen, die den kalten Wintermonaten trotzen, kommt der Mix von Emma Kirby alias Elkka für Rinse FM daher. Ihre „lovely warm, chilled tracks”, wie sie zu Anfang verkündet, würden sich prima fürs Baden, Arbeiten oder Meditieren eignen. Die Gründerin des Labels femme culture vereint entspannende Tracks aus einer Vielzahl an Genres, die wie Balsam für die Seele wirken. Da verbindet sie honigsüße Saxophoneklänge des Jazzmusikers und Spoken-Word-Künstlers Alabaster dePlume mit subtilem Ambient von Jon Hopkins, träumerischen Melodien der Jazzharfenistin Dorothy Ashby, Gitarrenzupfspielereien der Post-Punk-Band The Durutti Column und verborgenen Soul-Juwelen der 70er wie „Didn’t I” von Darondo. Über Jahrzehnte und Genregrenzen hinweg kuratiert Kirby einen Mix, der den Stress an den Schultern abperlen lässt. Da braucht es kein Bad und keine Meditation mehr, sondern nur ein paar Kopfhörer, um in Tiefenentspannung einzutauchen. Louisa Neitz

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HKKPTR für (aufnahme + wiedergabe) (HÖR)

HKKPTR HÖR

Nicht umsonst war Peter Juckeland, besser bekannt als HKKPTR, 2020 bei den Groove-Leser*innen unter den Newcomer*innen des Jahres. Mit seinem Auftritt bei HÖR demonstriert HKKPTR, wie sehr er den 16. Platz in der Groove-Rangliste verdient hat. Schließlich geht sein Sound fürs Label aufnahme + wiedergabe vor allem eines: Vorwärts.

Schnell lässt sich erkennen, dass HKKPTR seinen Ursprung in der Metal- und Hardcoreszene hat, auch EBM-Elemente fließen in sein Set mit ein. Es ist geprägt von dunklen und energetischen Sounds, gefolgt von düsterem Geschreie. Die Stimmen, die er in seinem Mix einsetzt, machen den harten Beat zeremoniell und bauen gleichzeitig eine unaushaltbare Spannung auf. 

HKKPTR schafft es, mit seinem Stil einen Wiedererkennungswert zu erzeugen und gleichzeitig schwer einschätzbar zu bleiben. Seine Note wird vor allem durch eine Mischung aus finster, bedrohlich und fesselnd bestimmt. Diese Kombination lässt den Sound unglaublich aktivierend und anregend wirken. Sein Mix wird von positiv-aggressiven Klangmustern bestimmt, die außerhalb des Mainstreams liegen. Mit einem melodischen Closing-Track, der erst kürzlich auf Echoes of Octobers Label Verdorben erschien, verwöhnt HKKPTR ein letztes Mal und stellt die große Spannbreite unter Beweis, die sein Musikstil umfasst. Auch wenn man sich bei diesem Set auf unvorhersehbare Wendungen gefasst machen kann – abgeholt wird man von seinem Sound zweifellos! Franziska Nistler

Karima F – Dekmantel Podcast 320

Karima F – Dekmantel Podcast 320

„Norwegian-Algerian artist Karima F doesn’t fit in with the usual Scandi-disco stereotype”, beginnt das Dekmantel-Kollektiv seinen Begleittext für die 320. Ausgabe des hauseigenen Podcasts und kann sich dabei eine kleine Spitze in Richtung der grellen skandinavischen Disco-House-Szene nicht verkneifen. In der Tat macht Karima F vieles, wenn nicht alles anders als das Gros der DJs jenseits Schleswig-Holsteins. Den langsam einsetzenden Frühling bekommt sie damit aber trotzdem mehr als adäquat vertont, nur eben mehrere Spuren abwechslungsreicher.

Los geht’s mit Animal Collectives Evergreen „My Girls”, das nach seinem kosmischen Einstieg jäh abbricht. Kurz darauf folgt eisige Kompakt-Schule von The Field, ehe Karima F ihren geschmackssicheren Breakbeat-Trott etabliert. Mal erklingt sogar Reggae, dazwischen immer wieder Eigenproduktionen und Remixe. Ein Herz für die eingangs zitierte Skandi-Disco scheint aber doch vorhanden, nicht umsonst zwängt sich in Minute 27 „Ravende Gal” in den Mix. Den Rest der etwa 70 Minuten dominieren aber Breaks. Etwa von Azu Tiwaline, die jüngst einen schlicht hervorragenden Crack-Mix abgeliefert hat, oder von Jurango, der in der aktuellen Ausgabe unserer Platten der Woche gastiert. Der Abschluss bleibt wie der Anfang der Indie-Electronic, genauer gesagt dem Shoegaze im Panorama-Bar-Gewand, vorbehalten: Avalon Emersons „Gilded-Escalation”-Rework von Slowdives „Sugar For The Pill” entlässt mit melancholischem Bombast. Maximilian Fritz

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Radio On Vacation With Sara Miller (Permanent Vacation)

sara miller permanent vacation

Das Münchner Label Permanent Vacation ist längst nicht mehr wegzudenken, wenn es um Gute-Laune-House und melodische Disco-Grooves geht. Gegründet im Jahre 2006 vom Münchner Produzent und DJ Benjamin Fröhlich und Tom Bioly, prägten es das Genre im Laufe der Zeit mit über 200 Katalognummern bedeutend mit. Die wöchentlich erscheinende Radioshow Radio On Vacation wurde in dieser Ausgabe gehostet von der in Irland geborenen DJ, Produzentin und Sound Engineer Sara Miller. Ihre Partyreihe Naive Melodies begann 2012 im beliebten Kreuzberger Kellerclub Kleine Reise, gefolgt von Auftritten in vielen der angesehensten Berliner Clubs – darunter About Blank, Else und Paloma sowie im Leipziger Institut für Zukunft.

Miller spielt in ihrem Mix eine Stunde frühlingshaften, klassischen House, der richtig Laune macht. Das erst kürzlich von uns reviewte „La Monde Marine” von Marine Boy als Opener macht direkt Lust auf mehr. Spätestens der Klassiker „Out There” von Helium lässt auch den letzten Schnee von den Dächern schmelzen – und die Sorgen gleich mit. Mit B’Zircon nimmt der Mix nochmal richtig schön Fahrt auf und führt über 80er-Jahre-Disco-Vibes hin zum Grande Finale mit Logic1000s „I Won’t Forget”.

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Warum & Tushen Raï – NDE Cassettes 17

nde cassettes 17

Das junge Label New Day Everyday aus Tel Aviv konzentrierte sich in seinen bisherigen Releases auf wavige, discoide Dancefloor-Crusher. Ein Genre, in dem sich gut auch mal die Spur wechseln lässt. Für die 17. Ausgabe ihrer Podcastreihe NDE Cassettes nehmen uns die geladenen Selekteur*innen auf eine Fahrt bei Tempo 100 mit. Dass Downtempo-Trips längst nicht mehr nur eintönige Schneckno-Geschichten sind, haben schon die kraftvollen, treibenden DJ-Sets bekannter Künstler*innen wie Dekmantel-Zögling Identified Patient gezeigt. Warum und Tushen Raï schließen sich dieser Riege an. Die beiden französischen Künstler*innen sind für das Lyoner Label Hard Fist mitverantwortlich und haben damit schon Partys im Pariser Rex Club und Shows bei Rinse France bespielt.

Den Auftakt macht das Stück „Bamako” der französischen Gruppe Turzi. Drückende Synthesizer und ein kräftiges französisches Vocal leiten, anfangs fast ohne Beat, später mit dezenten Tribal-Patterns, in den Mix. Von nun an geht es in einem angenehmen Groove weiter. Viel Bass, viel Synth, viel Energie. Die Stunde vergeht wie im seichten Flug. Zum Ende hin wird es noch mal kantiger, mit unstrukturierten Soundexperimenten, die sich ganz wunderbar strukturiert in gerade Beats einfädeln. Der Mix ist rund, der Mix macht Spaß und der Mix lädt sowohl zum Tanzen als auch Entspannen ein. Eben Disco und Downtempo! Jan Goldmann

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