Berlin (Foto: VisitBerlin)

Rund 485 freischaffende Musikerinnen und Musiker aus Berlin beteiligten sich an einer Umfrage des Landesmusikrates Berlin und gaben Auskunft zu ihrer aktuellen beruflichen Situation. Die Ergebnisse liefern ein prekäres Bild der Lage. Demnach sähen 29 Prozent der Befragten keine Perspektive mehr und planen einen Berufswechsel oder haben diesen bereits vollzogen. Knapp 47 Prozent sind auf dringende Unterstützung angewiesen. Gerade einmal 22 Prozent sehen positiv in die Zukunft und brauchen keine finanzielle Unterstützung. 

Knapp 37 Prozent aller Teilnehmer*innen leben ausschließlich von ihrer künstlerischen Tätigkeit. Rund 67 Prozent sind im unterrichtenden Bereich tätig, ein gutes Zehntel bezieht Einkünfte aus Nebenjobs. Nur etwas mehr als ein Fünftel profitierte von den Novemberhilfen ohne größere Probleme. Die Befragten beklagten unklare Regularien, Angst vor drohenden Rückzahlungen oder die Ablehnung aufgrund zu hoher Nebeneinkünfte.

Die Präsidentin des Landesmusikrat Berlin, Hella Dunger-Löper, spricht im Zusammenhang mit der Umfrage von einer „dramatischen Situation” für freischaffende Musiker*innen in Berlin und fordert dringlichst schnelle und unbürokratische Hilfe des Landes.

Der Landesmusikrat Berlin agiert als Interessenvertreter von Musikschaffenden, Musikinstitutionen und -verbänden sowie der gesamten Musiklandschaft und erfüllt eine beratende Funktion für das Land Berlin.

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