Foto: Press (Elena Colombi)

Sebastian Voigts Partyreihe Hi-Res geht in die nächste Runde: Mit dem jungen französischen Produzenten Hadone übernimmt den Schwarzen Raum einer der heißesten Newcomer zur Zeit, dessen schneller High-Energy-Techno aktuell viel Wirbel erzeugt – ob als Hälfte des Duos 90 Process auf Lobster Theremin, als Mehen auf Mama Snakes Label Amniote Editions, als Hadone auf Taapion Records und ganz aktuell auf dem Londoner Imprint Them. Hinzu gesellt sich der New Yorker False Witness und natürlich Gastgeber Sebastian Voigt selbst.

Im Roten Raum geht es derweil langsamer und diskoider zur Sache mit dem Berliner Geheimtipp Salto Honduras und dem Engländer Timothy Clerkin. Im Grünen Raum spielt Vorzeige-IFZ Resident Solaris und Exterminador, der aktuell auf Marcel Dettmanns neuem Label Bad Manners eine EP veröffentlichte, irgendwo zwischen Electro, Techno, EBM und New Beat. Breaks- und Electro-lastigeren Sound spielt die Amsterdamer NTS-Radio-Host Elena Colombi. Im Interview verrät die Osàre-Labelchefin, was es mit ihrem „Aliensound“ auf sich hat und warum sie ihre Sets niemals komplett vorbereitet.

Der Begriff „eklektisch“ wird viel zu oft verwendet, wenn man den Sound von Künstler*innen beschreiben will, bei dir scheint er dennoch sehr passend. Wie würdest du deinen Sound selbst bezeichnen?

Aufgeschlossen und geistesverändernd, verdreht und robust; hoffentlich auch insgesamt überraschend und inspirierend!

Welche Künstler*innen feierst du zur Zeit besonders?

Die Künstler Piska Power, Inkasso, L.F.T., Ùj Bàla, Wilted Woman, Isabella und Free Range sind die ersten Namen, die mir in den Sinn kommen …

Dein Sound wird oft als „Aliensound“ beschrieben. Kannst du mit dieser Zuschreibung etwas anfangen?

Erwischt – ich bin in der Tat ein Alien! Ich bin vom Merkur, dem „Swift Planet“, auf diesen Planeten gekommen. Es wurde mir ein bisschen zu heiß dort oben, also dachte ich, es wäre toll, einen Ausflug auf die Erde zu unternehmen. Leider ist mein Orientierungssinn nicht der beste. Statt in der Nähe des erfrischenden Meeres bin ich also im Club gelandet – und hab ihn seitdem nie wieder verlassen!

Hast du selbst eine Verbindung zu Berlin? Was magst du an der Stadt?

Viele meiner guten Freunde leben in Berlin. Am meisten liebe ich am DJing in Berlin, dass man sich nie an die Clubs gewöhnt, egal wie oft man dort war. Es bleibt immer eine Überraschungselement, sei es im Bezug auf die Crowd, die endlosen Wochenende und den ausgedehnten Spielzeiten. Wenn in anderen europäischen Städten schon Sperrstunde ist, klingelt in Berlin gerade der Wecker für mein Set in der Renate.

Diesen Sommer hast du dein Label Osàre! gestartet. Welche Vision verfolgst du damit?

Osàre! ist italienisch und steht für kühn oder furchtlos. Ich möchte herausbringen, was immer sich richtig anfühlt. Es ist alles sehr spontan. Im Moment habe ich ungefähr sieben Veröffentlichungen am Start, die alle hinsichtlich Genre, Ära und Herkunft sehr unterschiedlich sind. Die Idee ist es, völlige Freiheit zu haben und Musik (oder Objekte) herauszubringen, die für sich genommen etwas Besonderes sind. Es ist ein 360-Grad-Projekt und ich arbeite an allen Aspekten bei jeder Veröffentlichung mit. Es ist ein One-Woman-Projekt und bis jetzt genieße ich es wirklich sehr!

Wie bereitest du dich auf dein Set für die Hi-Res-Party in der Renate vor?

Ich verbringe jede Woche viel Zeit damit, Tracks zu suchen, aber ich bereite meine Sets nie ein von Anfang bis Ende vor. Sobald ich den Raum betrete, weiß ich instinktiv, was der erste Song sein wird. Ab dann laufen die Dinge wie von selbst.

Hört hier rein in die exklusive Hi-Res-Playlist, kuratiert von Elena Colombi:

Hi-Res
30. November 2019
Tickets: ab 12 €

Line-Up: Hadone (KAOS, Taapion), SOLARIS.(ifz), Elena Colombi (Osàre!, NTS), Exterminador (Bad Manners), False Witness (E-Missions), Timothy Clerkin (Throne of Blood), Salto Honduras (Solarium), Sebastian Voigt (Renate)

Salon zur Wilden Renate
Alt-Stralau 70
10245 Berlin

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