5. Five Years of Tears Vol.1 (Pinkman)
Das niederländische Label Pinkman nimmt seinen fünfjährigen Geburtstag zum Anlass, um drei Jubiläums-EPs zu veröffentlichen. Nummer eins ist eine Various-EP, auch wenn die vier Tracks vom Sound her fast aus einer Feder stammen könnten. Der Grundkonsens ist der labelytpisch wavige Sound, von EBM und Industrial gleichermaßen beeinflusst. Eine Prise Electro kommt bei Ernastas Saudas hinzu, rougher wird es bei Alessandro Parisi. Von der Sorte „langsam, aber intensiv“ ist der Track von Identified Patient und der Beitrag von RandStad hat etwas von einem trashigen Horrorfilm. (Cristina Plett)
4. Credit 00 – The Metal Beat EP (Rat Life)
Der Sound von Metall auf Metall, seit jeher ein immer wiederkehrendes Thema in der elektronischen Musik. Alexander Dorn alias Credit 00 fügt mit diesen drei metallisch-industrialhaften Stücken ein weiteres Kapitel hinzu. „Hammers Jack Voices Wail“ bringt Acid House und Industrial zusammen, während „Ritmo Metálico“ über einem EBM/New-Beat-Gerüst ein ziemlich funkiges Stahlgewitter vom Stapel lässt. Zu hören ist dieser Track in zwei Versionen, einmal im „DDR Mix“, einmal im „Belgium Mix“. Ganz groß ist dieser Industrial-Funk-Vibe des „DDR Mix“. (Holger Klein)
3. The Loose Control Band – I Don’t Understand (Rekids)
Nach zwei EPs für Golf Channel und der Acido Ahora-Maxi ist die Loose Control Band jetzt also bei Rekids gelandet. Rohen Punk-Funk bietet der Titeltrack von Jonah Sharp (Spacetime Continuum) und Jason Drummond alias DJ Spun. Davon entfernt sich Radio Slave zwar nicht allzu weit, verleiht dem kurzen Original aber Clubfeeling und Länge. Ryan James Ford legt zwei stilistisch sehr verschiedene Versionen vor: Techno mit davoneilendem Groove im „Akihabara“-Mix (was eher konfektioniert bis belanglos wirkt), Jungle mit subsonischen Bässen im „Hope Remix“ – was dann der erstaunlichste Track hier ist. (Harry Schmidt)
2. Krystal Klear – The Division (Running Back)
Krystal Klear feiert seinen Einstand auf Running Back mit vier Boogie House-Tracks unterschiedlichster Couleur. Sei es fröhlich verspielt bei „Neutron Dance“, als downgepitchte New Order-Hommage bei „Division Ave“, düster Disco zwirbelnd bei „Shockzoid“ oder Piano-verliebt bei „Moonshake Minor“. Nachdem Krystal Klear mit seiner vorherigen EP Club Studies auf Hot Haus der New Yorker Club-Kultur der Mitt-Neunziger Tribut zollte, ist es hier mehr die Zeit der Mitt- bis Spät-Achtziger, die als Vorbild diente und von ihm herausragend emuliert wird. (Tim Lorenz)
1. Agrippa – Mygraine Urgraine/Harbour Run (Version)
Frisch und eigen ist es, das Debüt des Briten Will Hart alias Agrippa. Seit einer Weile sorgen unveröffentlichte Tracks des DJs und Produzenten in Sets von Loefah oder Peverelist für Aufsehen. Schließlich ist sein Post-Dubstep auch für nicht dem THC zugewandte Hörer extrem bewegend. „Harbour Run“ ist ein dubbiges Percussionmonster, dessen Melodie an die Magie eines Shackleton erinnert. „Mygraine Urgraine” ist entspannter, stellt Dubstep auf den Kopf und swingt zittrig. Ein toller Coup für Version, das sich immer mehr zur feinsten aktuellen Labeladresse für Non-Standard-Clubmusik aus Berlin mausert! (Michael Leuffen)