5. Oscar Mulero – Acceptance (Semantica)

Bevor Mitte März Oscar Muleros Album Perfect Peace auf Semantica erscheint, gibt es nun schon eine Vorab-EP des großflächig tätowierten Spaniers zu hören. Steht der seit den 90ern aktive DJ in erster Linie für einen punchenden, muskulösen Techno-Stil, zeigt er sich auf Acceptance nun jedoch von einer anderen Seite. Die sechs Tracks der EP sind ernsthafte, subtile Electro-Tunes, die man zwar höchstens ganz am Anfang oder ganz am Ende einer Nacht spielen kann, aber zum reinen Clubgebrauch scheint Mulero die Musik auch nicht produziert zu haben. Vielversprechendes Uneasy Listening.

4. Peder Mannerfelt – The 3D Printed Songbook (Peder Mannerfelt)

Und noch eine 6-Track-EP, die man problemlos auch als Mini-Album vrkaufen könnte. Dass der Schwede Peder Mannerfelt, ob unter seinem Eigennamen oder mit seinen Projekt Roll The Dice, zu einem der eigenständigsten Producern elektronischer (nicht nur Tanz-)Musik gehört, dürfte sich längst herumgesprochen haben. Nachdem das von ihm mitproduziertes Fever Ray-Album Plunge gerade erst erschienen ist, schiebt er nun das The 3D Printed Songbook auf seinem eigenen Label nach. Sechs Tracks in unterschiedlichen Tempi, von beatlosen Synth-Loops über Slow Techno-Tracks mit nagenden Drone-Attacken über fast schon leichtfüßig anmutenden Deep House gibt es hier einiges zu entdecken.

3. Panthera Krause – All My Circuits Part I (Uncanny Valley)

Manchmal muss man seine EP auch gleich mit dem allergrößten Hit aufmachen. So wie es Panthera Krause frei von unnötigem Unterstatement auch auf seiner neuen Uncanny Valley All My Circuits Part I macht. „Heppy“ ist einfach das pure Glück, Punkt. Eine locker in die Hüfte schießende Piano-House-Hymne wie man sie nicht oft genug hören kann. Krause bleibt auch bei den anderen drei Tracks im Gute-Laune-Modus, wobei darunter besonders die Afro Beat-Nummer „Le Phoque“ heraussticht.

2. Roman Flügel – 1995 (Hardworksoftdrinks)

Diese Tracks von Roman Flügel sind wohl bereits Mitte der 90er Jahre entstanden, wie auch der Titel der EP 1995 unschwer verrät. Also eine Zeit, in der Flügel gerade sein Projekt Acid Jesus beendete und mit Alter Ego und Sensorama anfing, in jeweils unterschiedliche neue Richtungen zu gehen. Wenn man die drei Tracks heute hört, versteht man, warum er sie damals weder dem technoideren Alter Ego- noch dem freigeistigen Sensorama zugeschrieben hat. Flügels herausragende Produktionsskills waren damals schon unüberhörbar und zeigen sich hier in drei trockene, luftige Minimal-House-Nummern, die vor allem bei dem langen A-Seiten-Track „Bipo“ mit seinen klassisch-kühlen Bleeps überzeugt.

1. Textasy – Dallas Gun Club EP (Craigie Knowes)

Und zum Schluss noch einmal Happy Hardcore Fun. Eine tongue-in-cheek Namens- und Titelgebung ist ja manchmal schon die halbe Miete, und wer immer sich hinter dem Projektnamen Textasy verbirgt, er beherrscht sein Handwerk. Seine letzte EP auf E-Beamz hieß Welcome To The Darkroom und kam unter anderem mit dem Track „Don’t Let Me Be Your Phantasy“ daher. Die vier Tracks auf der Dallas Gun Club-EP kommen dann auch mit allen spaßigen Genre-Ingredienzen wie schnelle Piano-Hooklines, Breakbeats, kurz geschnittene, gepitchte und geloopte Vocals. Und mit „20th Century Bass“ gibt es noch eine ziemlich seriöse Electro-Nummer. Manchmal braucht es eben genau das.

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