Was macht für dich den Reiz von Ibiza aus?
Es ist eine wunderbare Insel und das Klima, die Sonne und das Meer erinnern mich an Miami, wo ich aufgewachsen bin, und ich bin ja auch mit der spanischen Sprache aufgewachsen, meine Eltern sind Kubaner. Außerdem ist Ibiza nicht weit von meinem Zuhause in Barcelona entfernt. Ich muss allerdings gestehen, dass mich die Clubs dort – mit Ausnahme einiger Nächte im DC10 oder den Cocoon-Partys – immer enttäuscht haben. Als die ersten Angebote für eine eigene Nacht kamen, habe ich sie deshalb auch abgelehnt. Meine Frau redete mir dann ins Gewissen. Sie meinte, dass das für viele DJs die größte Gelegenheit ihrer Karriere darstellen würde und ich es zumindest ausprobieren sollte. Vergangenes Jahr hatte ich dann ein Angebot vom Pacha und sie waren bereit, sich auf eine ganze Reihe von DJs einzulassen, die normalerweise nicht dort spielen.
Dieses Jahr fallen zum Beispiel Avalon Emerson und Palms Trax oder Labels wie Dark Entries im Line-up deiner Mosaic-Partys auf. Namen, die man sonst nicht auf Ibiza vermutet.
Die sind mir auch sehr wichtig. Wenn ich nicht gerade selbst auflege, bin ich die meiste Zeit auf dem zweiten Floor zu finden, wo auch Musik abseits von House und Techno läuft. Ich hab die Möglichkeit, eine Partyreihe zu meinen Konditionen zu machen, und das ist eine coole Sache.
Video: Amnesia Closing Party – Maceo Plex – Eric Prydz – Opus (Four Tet Remix)
Vor zwei Jahren machte ein Video die Runde, das bei einem Closing-Set von dir im Amnesia-Club auf Ibiza entstand. Du spielst den epischen Four-Tet-Remix von Eric Prydz‘ „Opus“ und das Publikum ist völlig irritiert. Passiert dir das häufiger?
Eigentlich nicht. Ich hab diese Platte auch überhaupt nur zwei Mal gespielt. Es gibt in Ibiza diese Tradition, dass sich Leute für den Breakdown hinsetzen und dann aufspringen, wenn der Beat wieder einsetzt. Als ich diesen epischen Four-Tet-Remix auflegte, setzten sich die Leute also hin, aber sie rechneten nicht damit, dass der Beat fünf Minuten lang nicht wiederkommt. Das war schon seltsam mitanzugucken.
Vergangenes Jahr hast du innerhalb von 24 Stunden zehn verschiedene DJ-Sets auf Ibiza gespielt. Was sollte das?
Ich wollte einfach eine Reihe von spontanen, illegalen Partys an verschiedenen Orten der Insel machen. Aber bei der Berichterstattung in den Onlinemedien ging es dann vor allem darum, dass ich versuche, einen Rekord mit den meisten DJ-Sets innerhalb eines Tages aufzustellen. Das zeigt nur, dass es online vor allem darum geht, Klicks zu bekommen, auch wenn es um Underground-Dance-Medien geht. Das hat mich echt aufgeregt und ich würde das auch nicht noch mal machen.