Zuerst erschienen in Groove 165 (März/April 2017).

Südafrika rückte vor Kurzem durch den Gqom-Hype ins internationale Rampenlicht. Der ehemalige Black Coffee-Schützling Culoe De Song arbeitet schon viel länger an einer eigenen südafrikanischen Housevariante, zu hören auf älteren Innervisions-Singles, seinem aktuellen Album Washa oder seinem kürzlich erschienenen Watergate-Mix. Hier führt uns Culoe durch seine Wahlheimat Johannesburg.

6. Braamfontein

Hier findet man die hippe Kultur. Im Prinzip ist Braamfontein ein Studentenbezirk, die große Wits University ist hier angesiedelt und es gibt viele Studentenwohnheime, Streetwear-Shops, Restaurants und Bars. Hier geht es meistens ziemlich verrückt zu, meiner Empfindung nach ist es eine der lebendigsten Gegenden der Stadt. Die Kids haben hier die nötigen Freiheiten, deshalb gibt es auch gute Musik-Locations mit alternativem Sound. Zum Beispiel die Bar beziehungsweise Club Kitcheners, wo jedes Wochenende richtig gute DJs spielen.

5. Parkhurst 4th Ave

In einem recht ruhigen Wohnbezirk liegt diese Gegend mit sehr vielen Cafés. Hier kann man gemütlich Tee trinken oder einen Salat essen, bevor nachts die Bars aufmachen und es ein bisschen wilder wird. Mir ist die beschauliche Stimmung tagsüber allerdings lieber. Hier treffen sich Jung und Alt. Ich sage nur: Quality Time!

4. Maboneng

Das ist die ältere Hipster-Gegend in Joburg – damit meine ich, dass die Leute hier zu den alteingesessenen Kreativen zählen. Ich würde fast sagen, dass man hier am meisten von der Seele Südafrikas finden kann. Wenn man das Land wirklich kennenlernen will, dann muss man hier vorbeischauen. Und in Soweto selbstverständlich. Besonders an Maboneng ist aber, dass es tief in der Innenstadt liegt. In der Nähe ist auch KwaMaiMai, eine Zulu-dominierte Gegend, in der man traditionelle Kleidung oder traditionelle Ärzte und Heiler findet.

3. The Green Peppercorn Bistro

In Tel Aviv hatte ich mal ein sagenhaftes Rib-Eye-Steak. Ich wusste damals gar nicht, dass wir in Johannesburg einen Laden haben, der es sogar noch besser zubereitet, und zwar das Green Peppercorn. Dort herrscht eine Passion für Essen und eine Liebe zum Detail, die mich immer wieder umhaut. Hier bekommt man die Gerichte auch nicht auf Tellern serviert, sondern auf Fliesen! Teil des Konzepts ist auch, dass nichts gleich bleibt: Dasselbe Gericht wird bei jeder neuen Bestellung immer wieder anders präsentiert. Diese Leute lieben ihren Job!

2. The Westcliff

Photo: Ken Seet (The Westcliff)

Dieses Hotel befindet sich auf einer hohen Klippe und hat ein sehr gutes Restaurant, zu dem man gelangt, indem man einen Aufzug zum obersten Stockwerk nimmt. Man hat dann ein prächtiges Panorama der Skyline beim Abendessen, den vielleicht schönsten Blick über die Stadt. Man merkt schon: Ich habe eine Schwäche für gute Aussichten! In diesem Punkt kann ich jedem nur Kapstadt ans Herz legen, wenn man mit Johannesburg fertig ist.

1. Northcliff Hill

In dieser Gegend lebe ich. Es gibt hier einen Park mit einem riesigen Wasserturm, von dem aus man einen großartigen Blick über die ganze Stadt hat. Ich gehe dort immer hin, um ein bisschen nachzudenken und abzuschalten, aber man kann hier auch wunderbar mit Freunden abhängen. Am liebsten bin ich dort sonntags, wenn die Sonne untergeht. Es gibt aber auch noch bessere Orte, an denen man einen guten Eindruck von der Stadt bekommt und spüren kann, wie intensiv das Leben in Johannesburg ist, zum Beispiel in Yeoville, das weiter downtown liegt. Viele Filme wurden dort gedreht.

Vorheriger ArtikelArno E. Mathieu
Nächster ArtikelA DJ’s DJ Sarah Farina über DJ Firmeza