Kobosils musikalische Selbstfindung schreitet voran. Konnte man bei seinen ersten Veröffentlichungen noch den Ansatz des Imperfekten erahnen, findet man auf der neuen Ostgut Ton eine Eleganz, die mit vollen Zügen aus der Musikhistorie schöpft. „Avernian“ pumpt böse und dunkel vor einem anmutigen EBM-Gerüst daher und besticht durch die simple, steigernde Wiederholung. Bei „Athar“ dröhnt der Drone in dem kurzen Stück und zeigt, dass man nicht immer einen 4/4 Takt braucht um eine Spannung zu erzeugen. Mehr auf die reguläre Techno-Tanzfläche sind „Kovergent“ und „Per“ gebürstet. Ersterer deutlich mit einer gewissen Dampflok-Ästhetik, zweiterer kickt sich durch die Nächte und Tage unserer Zwischenwelten.
Stream: Kobosil – 91