burger
burger
burger

MATHIAS KADEN Energetic (Freude am Tanzen)

- Advertisement -
- Advertisement -

Letztens in meinen Schrank habe ich es wiedergefunden: ein kleines Kissen, in der Größe wie es beim Reisen gut ist, um es zwischen Wange und Fenster zu legen. Das Kissen ist schwarz und trägt den Aufdruck Freude am Tanzen. Es wurde mir damals von Robag Whrume geschickt, vor über zehn Jahren, als das Label neben Perlon wichtig war für eine lokale Definition von House und gut in Merchandising. Zum Schlafen ist es nicht geeignet. Die Freude am Tanzen-Menschen waren sehr freundlich und Mathias Kaden ist es auch heute noch, wenn man sich ihn bei seinen Auftritten anschaut. Ein netter Typ und tollster DJ. Wo in diesen Gefilden meist rhythmische Langweile auf dem Dancefloor herrschte, hat er mit seinem von ihm selbst so bezeichneten Minimalsamba etwas Leben in die Bude und Open Air Floors gebracht. Kadens extrem körperlicher und rhythmusorienterter Tech-House verführte zu Tanzwut trotz Staublunge. Dann änderte sich das Setting und anstatt auf einem lokalen Acker befinden wir uns nun am sonnendurchtränkten Strand. Das zweite Album ist weniger musikalisch und persönlich, wie sein Debüt von 2009. Energetic hört sich an, wie ein Festivalsaison-orientiertes DJ-Set. Da folgt ein ordentlicher, funktionaler und kickender Track auf den anderen, gut zum in Stimmung kommen auf der Reise zum Rave oder als ökonomisches Tool für DJs, die den sommerlichen Dancefloor am Kochen halten wollen. Das ist vorhersehbar und irgendwie okay. Etwas schade ist es nur, wenn wir daran zurückdenken, dass Freude Am Tanzen mal etwas eigenes in Sachen House zu erzählen hatte. Oder eben, wie das auch anders klingen kann.

 


Stream: Mathias KadenEnergetic (Album Mash-Up)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Boutique-Festivals: Einmal einzigartige Erfahrung, bitte!

Groove+ Alpakastreicheln, Kakaozeremonien oder Luxuspavillons: Boutique-Festivals bieten die beste Experience – für alle, die es sich leisten können.

konkrit #13: Musikjournalismus – endlich wieder totgesagt!

Wir müssen darüber reden, wie wir über Musik und Kultur reden. Oder besser noch darüber, wer sich das überhaupt noch leisten kann.

Im Studio mit Luke Slater: Die Wahrheit, die es gar nicht gibt 

Luke Slater hat zuletzt seinen Alias L.B. Dub Corp für ein neues Album revitalisiert – und uns durch sein Studio geführt.