Wer das Amsterdam Dance Event besucht, muss schon ein bisschen wahnsinnig sein. Groove-Redakteur Kristoffer Cornils hat es getan und kam mit abgewetzten Schuhsohlen zurück.
Die neue Ausgabe ist im Kasten, wir dürfen nun entspannen. Den Soundtrack dazu liefern diese von der Redaktion handselektierten Alben und Singles - Hörbeispiele inklusive.
Die Beats sind schwer und verschleppt, die Texturen neblig verhangen und elliptisch leiernd, die Texte explizit. 18+ sind 'Boy' und 'Sis', ein Duo aus LA, das bereits drei fantastische Mixtapes mit verstörenden R'n'B-/Cloud-Rap-Hybriden veröffentlicht hat.
Wer tanzen will, soll EPs kaufen. So oder ähnlich könnte Joe Seaton alias Call Super an sein Debütalbum herangegangen sein. Denn von den immer knapp neben der Spur laufenden Beats seiner Maxis, die den Club in erster Linie als Forschungsauftrag verstehen, hat sich der Wahlberliner auf Suzi Ecto weitgehend verabschiedet.
Call Super schweift immer weiter aus in seinen Techno-Exkursionen. „Depicta“ ist trocken, düster und trotzdem mit mehr Melodie als so manche Querflöte versehen.
Das britische Synthpop-Duo Snow Ghosts ist variabel. Ihr Debütalbum changiert zwischen Achtziger-Düsternis, Shoegaze, Dubstep, Folktronica und Cut-Up Noise.
Auf der Mini-Compilation HTH vs HTH macht Houndstooth genau da weiter, wo Special Request 2013 aufgehört hat. Gleich der erste Track ist ein Remix von ihm für Akkord, und wie er hier bekannten und vertraut wirkenden Jungle-Drumloops und -Sounds neues Leben einhaucht, das ist schon beeindruckend.
Wo Licht ist, muss auch Schatten sein: Synkro und Indigo sind zusammen Akkord und wo sonst ihre Solonummern und Kooperationen oftmals in Richtung Emotionalität neigen, ist ihr gemeinsames Alter Ego ein kaltes Monster aus Bass, FX und Panorama-Tilt-Mindfucks!
Paul Woolford wurde als Bobby Peru in der Houseszene von Leeds bekannt. Seine Maxis für 20:20 Vision strotzen einem hämmernden Chicago-Sound Flüssigkeit und Eleganz...