burger
burger

CLARK Clark (Warp)

- Advertisement -
- Advertisement -

Aphex Twin erfand mit seiner individualistischen Positionierung jenseits der Clubszene ein eigenes Karrieremodell für elektronische Musiker. Aber während er sich weltweit durchsetzte, blieben seine Nachfolger (Squarepusher, Lone, Rustie) oft weitgehend britische Phänomene. Ganz besonders gilt das für den schwer zu fassenden Clark. Vielleicht ist Clark der David Fincher der elektronischen Musik. Dieser Filmregisseur (Seven, Fight Club) entwickelt Bildfolgen von einer nicht nachzuahmenden Dichte und Bedrohlichkeit. Trotzdem (oder gerade deshalb) erfährt man in den Bildern nichts über ihn als Person und über seine Motivation. Die Sequenzen stehen ganz und gar für sich und hinterlassen allein eine geheimnisvolle Aura. Genauso ist Clark ein meisterlicher Strippenzieher, der über eine gespenstische Sicherheit im Umgang mit elektronischen Klängen verfügt. Das geheimnisvolle, ungreifbare Moment entsteht bei ihm durch extreme Kontraste. Es gibt immer schroffe, explosive Grooves auf der einen Seite und übersüße melodische Elemente auf der anderen. Auf seinem achten Album kehrt er dieses Verhältnis um: er verbindet düstere, orchestrale Klänge, die in den Soundtrack eines Marvel-Films passen würden, mit naiven, poppigen Dance-Elementen. Pessimistische, sorgenvolle Scores ringen mit ins Alberne gehenden Grooves. Aber anders als bei Fight Club bleibt es ein Rätsel, was das soll.

 


Video: ClarkBeacon

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.

Paranoid London: Mit praktisch nichts sehr viel erreichen

Groove+ Chicago-Sound, eine illustre Truppe von Sängern und turbulente Auftritte machen Paranoid London zu einem herausragenden britischen House-Act. Lest hier unser Porträt.