Der aus Stockholm kommende Produzent Axel Boman kann auf eine steile Karriere zurückblicken, seitdem DJ Koze vor drei Jahren auf Pampa die EP „Holy Love“ veröffentlichte. Diese enthielt den Überhit „Purple Drank“, dessen Titel der gleichnamigen US-Südstaaten-HipHop-Partydroge, ein gruseliges Gemisch aus Hustensaft, Limonade und zerkleinerten Bonbons, gewidmet war. Der Track implantierte die Wirkung von Purple Drank mit seiner Verlangsamung der Motorik und Wahrnehmung in einen House-Track. Einen Lauf hatte seither auch Studio Barnhus, das Label, das Axel Boman gemeinsam mit Kornél Korvács und Petter Nordkvist betreibt. Die Erwartungen an ein erstes Album des gelernten Kochs aus Schweden sind also denkbar hoch gewesen – und, so viel sei vorweg genommen, sie werden locker übertroffen. Axel Boman selbst bringt als große Inspiration für Family Vacation den Dub-Pionier Lee „Scratch“ Perry und sein Black Ark Studio ins Spiel. Auch wenn man den jamaikanischen Space-Disco-Sound, der hier etwas augenzwinkernd ins Feld geführt wird, letztlich vergeblich sucht, lebt das Album doch von Dub-Bässen und einer unbändigen Lust im Umgang mit Effektgeräten. Weitere Referenzpunkte tauchen in Form von Samples auf: Klassische 90s House-Musik, Disco, Soul oder Krautiges. Warme Klänge bestimmen das Bild. Seinen zumeist ruhig dahinfließenden Tracks lässt Boman viel Luft zum Atmen. Alles richtig gemacht.
Stream: Axel Boman – Family Vacation (Album Preview)