Ricardo Villalobos feiert diesen Samstag 20 Jahre gemeinsame Geschichte mit dem Londoner Club fabric. Wir werfen einen Blick auf seine DJ-Charts von 2003 und zeigen, wie Villalobos damals klang.
Ricardo Villalobos wurde 1970 in der chilenischen Hauptstadt Santiago geboren und ist im Alter von drei Jahren nach dem Sturz der sozialistischen Regierung von Salvador Allende mit seiner Familie nach Deutschland gezogen. Im Alter von etwa zehn Jahren begann er, Conga und Bongos zu spielen, und fing in den späten Achtzigern an, elektronische Musik zu produzieren. Steil bergauf ging es mit seiner DJ-Karriere nach seinem Umzug nach Berlin zur Jahrtausendewende, wo er sich mit b2b-Sets mit Richie Hawtin im Club der Visionäre einen Namen machte. Im November 2002 buchte die fabric Villalobos zum ersten Mal. Damals war Craig Richards Resident und lud Villalobos ein, einen Abend an seiner Seite zu spielen.
Und auch etwas mehr als 20 Jahre später ist Villalobos noch in aller Munde und fleißig hinter den Decks. So strahlte arte erst vergangenen Monat Villalobos’ eklektisches Set auf der Time Warp aus. Dieses Wochenende nun feiert Villalobos ausgiebig – nicht nur ein-, sondern gleich zweimal. Den Anfang macht er mit einem Back-to-Back mit Sonja Moonear im Genfer Optimhall, bevor es einen Tag später im Londoner Club Fabric weitergeht. Hier feierte Villalobos bereits vor wenigen Monaten mit Craig Richards seine 20-jährige Präsenz, nun geht die Fete gemeinsam mit Zip, Ata, Margaret Dygas, Vera und Edward in die zweite Runde. Nur wenige Tage später verschlägt es Villalobos dann nach Detroit.
Nun aber aufgepasst, wir fragen ein allerletztes Mal: Wer hat Ricardo Villalobos’ rote Jacke im Robert Johnson geklaut? Der Verlust des geliebten Kleidungsstücks traf den DJ 2003 so hart, dass es statt eines Tracks der Aufruf zum Wiederfinden der Klamotte in Form von „Wer hat meine rote Jacke im RJ geklaut? (Will sie wieder Rmx)” auf Platz eins seiner DJ-Charts aus dem Frühling 2003 schaffte.
In vertrauter Villalobos-Manier geht es mit Luciano & Mathew Jonsons experimentellem Track „Alpine Rocket” los in die wunderbar chaotische Klangwelt des Künstlers. Auf „Mini Klik” von Koro Osanago zwitschern Pieptöne über Tech-House-Beats, ein Track, der sein volles Potenzial erst in beschleunigter Version in Villalobos’ eigenen Sets entfaltet. „Charlie On The Dancefloor” schlägt einen derberen Ton an, den Abschluss macht Villalobos’ emotionaler Klassiker „Dexter”, der 2003 Teil von Alcachofa war. Bei uns landete die Platte auf Platz sechs der 50 besten Alben der Jahre 1988 bis 2013.
Ricardo Villalobos’ Charts und weitere könnt ihr in der GROOVE-Ausgabe 81 und in unserem Heft-Archiv nachlesen.
Hört hier die ganzen Charts: