Das White Noise in Stuttgart schließt nach über zehn Jahren Betrieb, wie Betreiberin Ninette Sander bekanntgab. Grund seien unter anderem „gezielte Angriffe” und „Boykottaufrufe”, aber auch „Falschaussagen”, heißt es in ihrem Statement.
Auslöser war ein Vorfall vor einigen Monaten: Auf einer von DJ AfroPunk veranstalteten Party kam es zu einer Auseinandersetzung mit einem Türsteher, der gewaltsam vorging. Frauen, die helfen wollten, wurden zur Seite gestoßen und erhielten sogar Hausverbot, woraufhin die Veranstaltung abgebrochen wurde.
Im Nachgang versuchte sie, den Vorfall mit der Betreiberin Ninette Sander aufzuarbeiten, jedoch ohne zufriedenstellendes Ergebnis. AfroPunk veröffentlichte daraufhin ein ausführliches Statement auf Instagram. Seither habe der Club „massivste Anfeindungen erlebt”, so White-Noise-Betreiberin Sander. Teilweise seien nur noch „zwei bis drei Gäste” gekommen.
In den sozialen Netzwerken gingen die Reaktionen auseinander: Ein Teil der Community solidarisierte sich mit dem White Noise und bedankte sich dafür, was Sander in der Stuttgarter Clubkultur aufgebaut hatte. Andere wiederum unterstützen DJ AfroPunk und äußern Kritik am Umgang des Clubs mit dem Vorfall. Dabei wird auch der Widerspruch zwischen dem Anspruch des White Noise, feministisch und queerfreundlich zu sein, und dem Verhalten gegenüber der DJ diskutiert.
Der Club in der Eberhardstraße war über ein Jahrzehnt fester Bestandteil der Stuttgarter Clubkultur. Mit regelmäßig stattfindenden Partys wie der Hyperdose und Community-Events wie Make Noise, das für Austausch und Vernetzung stand, prägte er die Szene. Gleichzeitig war das White Noise ein wichtiger Treffpunkt für die queere Community – etwa mit Formaten wie Drag Bingo oder Watch-Nights von Princess Charming. Neben dem Club gehörte auch eine Bar-Location zum White Noise, beide werden schließen. Geplante Veranstaltungen wie die Party LovePop am 8. November finden nicht mehr statt.
Wie es mit den Räumlichkeiten des White Noise weitergeht, ist noch unklar. Für das umliegende Areal sind umfangreiche Umbau- und Sanierungsmaßnahmen geplant.







