Nach knapp einem Jahr Pause feiert das Tokonoma sein Comeback – mit neuer Location in der Gutleutstraße und frischem Konzept. Auf rund 1000 Quadratmetern, mit drei Floors und einem Außenbereich will das Team Frankfurts Clubszene neues Leben einhauchen. Ferdinand Görig sprach mit Toan Nguyen, einem der Betreiber:innen, über Visionen, Veränderungen und den Neustart.
GROOVE: Toan, wo erwische ich dich gerade?
Toan Nguyen: Ich bin heute wieder auf der Baustelle – seit April arbeiten wir hier. Wir haben Freund:innen und Bekannte mit ins Boot geholt, die uns helfen, etwas Großes auf die Beine zu stellen. Im April 2024 sind wir aus der alten Location im Bahnhofsviertel raus, wo wir zwei Jahre lang waren. Jetzt sind wir endlich Hauptmieter, haben unseren eigenen Space. Das verändert alles.
Wie seid ihr jetzt aufgestellt?
Früher waren wir als Verein organisiert und haben uns auf unsere Mitglieder verlassen. Jede:r hat beigesteuert, was möglich war. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Jetzt sind wir bereit für den nächsten Schritt. Wir haben uns neu strukturiert, einige Leute sind eigene Wege gegangen, andere sind neu dazugekommen. Mit frischer Energie starten wir in dieses Projekt.

Warum habt ihr die alte Location verlassen?
Unsere damalige Konstellation war nicht optimal. Wir waren Untermieter, hatten also nie die volle Kontrolle. Man fährt dann automatisch mit angezogener Handbremse. Die Venue hat zwar gut funktioniert, aber als wir die neue Location in der Gutleutstraße gesehen haben, wussten wir: Hier kann etwas richtig Großes entstehen. Jetzt haben wir rund 1000 Quadratmeter, drei Floors und einen Außenbereich – das ist mehr als doppelt so viel wie vorher.
Wen wollt ihr mit dem neuen Tokonoma ansprechen?
Unsere Zielgruppe definieren wir bewusst so offen wie möglich. Natürlich wollen wir Liebhaber:innen elektronischer Musik ansprechen, aber genauso wichtig ist uns ein inklusiver, vielfältiger Raum. Beim Booking achten wir darauf, nicht nur große internationale Namen zu holen, sondern auch Nischen-Acts und lokale Crews einzuladen.
Was soll das Tokonoma künftig darstellen?
Unsere Vision ist, einer der Flagship-Clubs Frankfurts zu werden. Aber wir wollen mehr sein als nur ein Club. Die Idee ist, ein kulturelles Zentrum zu schaffen. Auch weil wir glauben, dass ein Club heute mehr sein muss – breit aufgestellt, inklusiv, offen. Wir wollen Raum bieten für Konzerte, Workshops oder Ausstellungen. Am Wochenende wird das Tokonoma klassisch als Club genutzt. Wichtig ist uns: Der Club soll für die Community da sein, nicht für Firmen. Unsere oberste Priorität ist, uns nicht in starren Strukturen festzubeißen.
