Die IST-Hochschule in Düsseldorf hat eine Studie zum Thema Awareness auf Festivals veröffentlicht. Das zentrale Ergebnis der Forschung ist, dass Awareness-Konzepte das subjektive Sicherheitsgefühl von Festivalgästen nicht erhöhen.
Die Ergebnisse zeigen, dass das allgemeine Sicherheitsgefühl nicht direkt durch die Anwesenheit eines Awareness-Teams beeinflusst wird. Allerdings fühlen sich vor allem weibliche Gäste in bestimmten Situationen, zum Beispiel bei erhöhtem Drogenkonsum im Umfeld auf Festivals mit Awareness-Teams sicherer.
Dabei erteilt die Forschung keine Absage an Awareness-Konzepte. „Sie füllen eine wichtige Lücke im Schutzkonzept und greifen dort ein, wo herkömmliche Sicherheits- und Rettungsdienste an ihre Grenzen stoßen“, erklärt Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer von der IST-Hochschule, der Forschungsarbeit mitverfasst hat.
Die Studie wurde von Bauer mit wissenschaftlichen Mitarbeiter Tom Naber und Masterabsolventin Katharina Scariot durchgeführt. Sie basiert auf einer quantitativen Online-Umfrage, die das subjektive Sicherheitsgefühl von Festivalbesucher:innen mit und ohne Awareness-Konzept untersuchte. Insgesamt nahmen 211 Personen von Rock- und Pop-Festivals teil, mit einer annähernd ausgeglichenen Geschlechterverteilung und einem kleinen Anteil diverser Personen. Das Ergebnis ist als 399-seitiges Buch käuflich zu erwerben, Inhaltsverzeichnis und Einleitung sind kostenlos erhältlich.
Awareness-Programme bieten unkomplizierte Hilfe in herausfordernden Situationen und ergänzen damit den Einsatz von Sicherheitspersonal und Rettungskräft:innen. Sie kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn keine unmittelbare Gefahr besteht, aber dennoch Unterstützung benötigt wird – etwa bei Belästigung oder diskriminierendem Verhalten.