Das Hard Wax zieht ins Kraftwerk, in dem auch die Clubs Tresor und Ohm beheimatet sind. Schon am 30. Oktober wird er dort seine Türen öffnen.
Den bisherigen Standort am Paul-Lincke-Ufer 44a in Berlin-Kreuzberg muss der ikonische Berliner Techno-Plattenladen aufgeben, nachdem die Immobilienfirma Cencore den Gebäudekomplex übernommen hatte. Der damalige Kultursenator Klaus Lederer hatte sich vergeblich für den Verbleib der Kreativschaffenden im Haus eingesetzt.
Die Neo Res GmbH übernimmt die Vermarktung des Gebäudes unter dem Namen „Paul am Ufer”. Sämtliche Räume des Gebäudes werden saniert, Fassaden und Fenster neu gestaltet und die Dachgeschosse von Vorderhaus und Quergebäude ausgebaut. Die Preise der Wohn- und Gewerberäume bewegen sich zwischen 222.000 und knapp fünf Millionen Euro.
Das Hard Wax gilt als einer der ersten auf elektronische Musik spezialisierten Plattenläden in Deutschland, der sich mit seinen selbst importierten House- und Techno-Veröffentlichungen besonders aus den USA einen Namen machte und als Anlaufstelle für die junge hiesige Szene diente.
Der Musiker Mark Ernestus eröffnete das Hard Wax im Dezember 1989. Es befand sich zunächst gemeinsam mit dem Studio seines Labels Basic Channel im Erdgeschoss eines Wohnhauses an der Ecke Reichenberger Straße und Liegnitzer Straße, ebenfalls in Kreuzberg. 1996 zog das Geschäft in den dritten Stock einer Fabriketage in den Hinterhof am Paul-Lincke-Ufer.
Zu den Mitarbeitern gehörten zeitweise DJs und Musiker wie DJ Hell, Torsten Pröfrock, Marcel Dettmann, Gernot Bronsert und Sebastian Szary von Modeselektor, DJ Rok, Gabriele „Mo” Loschelder, René Pawlowitz, Electric Indigo oder die DJ Elke.
Das Hard Wax pflegte von Anfang an einen ständigen Austausch mit Musiker:innen aus Chicago House und Detroit Techno und ist somit ein zentraler Bestandteil der sogenannten Berlin-Detroit-Achse, die die Berliner Technolandschaft in den Neunzigern prägte. Ein weiterer Schwerpunkt des Hard Wax waren Dub-Veröffentlichungen.