Weiblich, queer und POC: Diese Gruppen erleben im Wiener Nachtleben die meisten Übergriffe. Das ergibt eine Studie zum Thema „Safer Nightlife”, die von der Vienna Club Commission (VCC) durchgeführt wurde. In Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut EDUCULT wurden zwischen März und April über 2300 Personen befragt.
Zwei Drittel aller Befragten haben bereits Diskrinimierung oder Belästigung im Wiener Nachtleben erlebt. Außerdem hätten drei von vier befragten Personen mindestens eine sexualisierte Belästigung erfahren. Dennoch schätzt eine Mehrheit der Studienteilnehmer:innen das eigene Sicherheitsgefühl als „eher hoch” ein.
Ein möglicher Grund: Bei der Frage nach Diskriminierungserfahrungen in Clubs hängen die Ergebnisse der Umfrage stark von Merkmalen wie Geschlecht, Ethnizität oder sexueller Orientierung ab. Das hat zur Folge, dass jede dritte Frau (cis) und 38 Prozent der trans, fluid, queer und nicht-binären Personen ein Gefühl der Unsicherheit im Wiener Nachtleben empfinden. Zudem haben Befragte, die sich als PoC/BIPoC identifizieren, doppelt so viele Erfahrungen mit Diskriminierung gemacht wie Weiße.
Die Wiener Clubs und Veranstaltungsorte symbolisieren für viele Menschen kulturell relevante Orte des sozialen Austauschs. Zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls könnte ein besser geschultes Security-, Club- und Barpersonal der Schlüssel sein, wie aus den Umfrageergebnissen hervorgeht. Auch Awarenessteams, diskriminierungssensible Veranstaltungsregeln oder eine strikte Türpolitik stehen als Strategien zur Verbesserung im Vordergrund.
Die umfassende Studie „Sicheres Nachtleben in Wien” lässt sich hier abrufen.