Die Chicagoer Clubszene nimmt Abschied von einem Star der LGBTQ+-Community – JoJo Baby ist am 14. März im Alter von 51 Jahren an Krebs gestorben. Den Tod der Dragqueen und Multimedia-Künstlerin gaben die Chicagoer Clubs Smartbar und Metro vergangenen Dienstag bekannt .
In der Smartbar veranstaltete JoJo Baby zuletzt die legendäre wöchentliche Underground-House- und Disco-Partyreihe QUEEN!. Als Club-Kid aus der maßgeblichen Clique um Persönlichkeiten wie Michael Alig prägte die Dragqueen zunächst das Nachtleben New Yorks und kreierte später in den Clubs von Chicago eine Atmosphäre der Akzeptanz und Freude.
Joe Shanahan, Gründer von Smartbar and Metro, sagte, JoJo Baby habe stets „den Rahmen gesprengt” und sei eine „einzigartige Performance-Künstlerin auf höchstem Niveau” gewesen.
Dass JoJo Baby an Krebs erkrankt ist, war bereits seit längerer Zeit bekannt. So veranstaltete die Smartbar am 3. Dezember 2022 eine Benefizveranstaltung, um die anfallenden Behandlungskosten zu decken.
In aufwändigen, selbstgemachten Kostümen begrüßte JoJo Baby jahrzehntelang Partygänger:innen an der Tür und feierte auf der Tanzfläche – und das lange vor ihrem 21. Lebensjahr. Mal als Marie-Antoinette, mal als Star Wars-Wookiee – JoJo Babys Vorstellungskraft zur kreativen Selbstinszenierung kannte keine Grenzen. Mit Nadel und Faden zauberte die Dragqueen aus langweiliger Flohmarktausbeute glitzernde Kostüme.
Neben ihrem Wirken in Nachtclubs war JoJo Baby als Puppenmacherin tätig. Einige ihrer Arbeiten waren in Museumsausstellungen zu sehen. Als Friseurin kreierte Jojo Baby darüber hinaus sagenumwobene Looks – darunter auch die weltberühmten Frisuren des ehemaligen Chicago-Bulls-Stars Dennis Rodman.
Clive Baker war von JoJo Babys Wirken derart angetan, dass er dieser 2010 einen 86-minütigen gleichnamigen Dokumentarfilm widmete. Darüber hinaus war die Dragqueen als originäres Club-Kid auch im Film Party Monster mit Macaulay Culkin zu sehen.
Es wurde eine GoFundMe-Seite eingerichtet, um JoJo Babys Familie bei der Beerdigung zu unterstützen.