Moog-Arbeiter*innen auf einer Kundgebung (Foto: Screenshot YouTube)

Nach einer Welle von Entlassung bei Moog, dem ältesten Synthesizer-Hersteller überhaupt, schließen sich nun die Arbeiter*innen des Betriebs aus North Carolina in den USA zusammen.

Die 14 Entlassenen hatten auf einer Betriebsversammlung die Geschäftsführung zum Teil scharf kritisiert und als Antwort auf schlechte Arbeitsbedingungen mit der Organisierung der Arbeitnehmenden begonnen. Daraufhin entließ die Geschäftsführung vier der mutmaßlich Hauptverantwortlichen, die die Kampagne zusammen mit der International Brotherhood of Electrical Workers (IBEW) initiiert hatten. Beim IBEW handelt es sich um eine Art gewerkschaftlichen Dachverband, der verschiedene industrielle Zweige und lokale Gewerkschaften vereint.

In einer Pressemitteilung erklärten die Moog-Beschäftigten, das Unternehmen habe versäumt, ihnen “stabile, existenzsichernde Arbeitsbedingungen” zu bieten. Sie fordern bessere Löhne, weiter reichenden Kündigungsschutz, mehr Transparenz in die Unternehmensführung.

„Jedes einzelne Instrument, das meine Position durchläuft, wird für mehr als meinen Monatslohn verkauft und man erwartet von mir, dass ich täglich elf Instrumente baue”, erklärt der Fließbandarbeiter Jack Dahnke die Situation.

Laut Pressemitteilung beträgt der Stundenlohn von Moog für einsteigende Monteure, Verpacker und Lagerarbeiter 14,10 Dollar und liegt damit deutlich unter dem existenzsichernden Lohn von 17,70 Dollar in der Region.

„Von den Entlassenen sind 29 Prozent People of Color, 21 Prozent Transsexuelle und 35 Prozent weiße Cis-Männer. Vier der 14 Entlassenen hatten die Führungskräfte während der Betriebsversammlungen lautstark angegriffen. Zwei von ihnen starteten die gewerkschaftlichen Organisation bei Moog”, heißt es in der Erklärung. 

Gewerkschaften habe einen schweren Stand in den USA. Oxfam stufte Carolina zudem 2021 in Bezug auf Löhne, Arbeitnehmerschutz und Vereinigungsfreiheit als Schlusslicht in den Vereinigten Staaten ein. Im Vergleich zu Deutschland und Europa liegen die USA wesentlich hinter den hier errungen Arbeitnehmer*innenrechten und Arbeitsbedingungen zurück.

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